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SCHWEIZER MEDIZIN KOMPETENZ: MALLORCA, ZÜRICH, LONDON, MARBELLA, OFFSHORE

13 Minuten

Bearbeitet & medizinisch überprüft vom THE BALANCE Team
Fakten geprüft

Magersucht ist mehr als nur eine extreme Diät. Sie ist eine komplexe psychische Erkrankung, bei der Betroffene ein stark gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper, Gewicht und der Nahrungsaufnahme entwickeln. 

Manche beschreiben die verzerrte Wahrnehmung als würden sie durch eine Brille schauen, die ihr Spiegelbild verzerrt.

  • Von 1.000 Mädchen und Frauen werden 14 an Magersucht erkranken.
  • Die Erkrankung betrifft zwar überwiegend junge Frauen, aber auch Männer können erkranken
  • Besonders besorgniserregend: Magersucht hat die höchste Sterblichkeitsrate aller psychischen Erkrankungen. Etwa 5 % der Betroffenen sterben innerhalb von 4 Jahren nach ihrer Diagnose!

Diese Zahlen mögen beunruhigend klingen, aber sie zeigen vor allem eines: Die Erkrankung muss ernst genommen werden. Je früher Betroffene Hilfe suchen, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung.

Magersucht äußert sich durch verschiedene Warnsignale, die sowohl körperlich als auch emotional sein können. Das frühzeitige Erkennen dieser Anzeichen kann lebensrettend sein.

Körperliche Veränderungen

  • Hautveränderungen: Die Haut wird trocken, schuppig und kann einen gelblichen Ton annehmen. In schweren Fällen können auch Risse entstehen.
  • Brüchige Nägel: Die Fingernägel werden dünn und brechen leicht, oft zeigen sich auch Rillen.
  • Dünnes Haar: Durch den Nährstoffmangel wird das Haar spröde und kann verstärkt ausfallen.
  • Extremes Untergewicht: Deutlich sichtbarer Gewichtsverlust, der weit unter dem gesunden BMI-Bereich liegt.
  • Flaumhaar: Ein feiner Flaum bedeckt den Körper – ein Versuch des Körpers, sich warm zu halten.
  • Frieren: Betroffene sind sehr kälteempfindlich, da der Körper nicht genügend Energie hat, um die Temperatur zu regulieren.
  • Konzentrationsschwäche: Durch Unterernährung fällt es schwer, sich zu fokussieren.
  • Magenschmerzen: Häufige Bauchkrämpfe und Blähungen, besonders nach dem Essen.
  • Müdigkeit: Anhaltende Erschöpfung durch Energiemangel.
  • Unfruchtbarkeit: Bei Frauen kann die Periode ausbleiben, was langfristig die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.
  • Verstopfung: Durch die geringe Nahrungsaufnahme und fehlenden Ballaststoffen verlangsamt sich die Verdauung.

Emotionale Anzeichen einer Magersucht

  • Depressive Verstimmungen: Häufige Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit
  • Gereiztheit: Schnelle Stimmungswechsel und erhöhte Reizbarkeit
  • Interessenverlust: Frühere Hobbys und Aktivitäten verlieren an Bedeutung
  • Libidoverlust: Vermindertes sexuelles Interesse
  • Sozialer Rückzug: Vermeidung von sozialen Kontakten und Aktivitäten

Typisches Verhalten bei Magersucht

Menschen mit Magersucht entwickeln oft charakteristische Verhaltensweisen, die für Außenstehende schwer nachvollziehbar sein können. Diese Verhaltensmuster entstehen nicht aus freier Entscheidung, sondern sind Teil der Erkrankung:

Kontrollzwang und Rituale

Der Kontrollzwang bei Magersucht geht weit über den Wunsch nach einem gesunden Lebensstil hinaus. Betroffene entwickeln oft komplexe Rituale rund um das Thema Essen, die ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle vermitteln. Diese Rituale können den gesamten Tagesablauf bestimmen und mehrere Stunden täglich in Anspruch nehmen.

Das Paradox dabei: Oft führt der Versuch, durch diese strengen Regeln Kontrolle zu gewinnen, oft zu einem Kontrollverlust über das eigene Leben. Was als „gesunde Ernährungsumstellung“ beginnt, entwickelt sich zu einem zwanghaften System aus Regeln und Ritualen.

Wie kann das in der Praxis aussehen?

  • Detaillierte Ernährungstagebücher mit exakter Kalorienberechnung
  • Festgelegte Essenszeiten, die um keinen Preis verschoben werden dürfen
  • Mahlzeiten werden in genau gleich große Stücke geschnitten
  • Bestimmte Lebensmittel dürfen sich auf dem Teller nicht berühren
  • Essen nur mit speziellen Utensilien (z.B. Teelöffel statt normaler Löffel)
  • Stundenlange Planung von Mahlzeiten für die kommenden Tage

Bewegungsdrang

Der extreme Bewegungsdrang bei Magersucht ist mehr als nur der Wunsch nach Fitness. Es handelt sich um einen zwanghaften Drang, Kalorien zu verbrennen, der selbst dann nicht nachlässt, wenn der Körper bereits deutliche Erschöpfungszeichen zeigt. Betroffene empfinden oft intensive Schuldgefühle, wenn sie eine Trainingseinheit auslassen müssen.

Symptome einer Magersucht

Diese übermäßige körperliche Aktivität wird dabei häufig verheimlicht oder heruntergespielt. Viele Betroffene entwickeln kreative Wege, um zusätzliche Bewegung in ihren Alltag einzubauen, selbst wenn dies ihre Gesundheit gefährdet.

Soziale Veränderungen bei Magersucht

Die sozialen Auswirkungen der Magersucht sind oft gravierend und belasten sowohl die Betroffenen als auch ihr Umfeld stark. Soziale Kontakte werden mehr und mehr gemieden, besonders wenn sie mit gemeinsamen Mahlzeiten verbunden sind.

Gleichzeitig entwickeln viele Betroffene ein übermäßiges Interesse am Essverhalten anderer. Sie kochen gerne für Familie und Freunde, ohne selbst mitzuessen, oder geben ungefragt Ernährungsratschläge.

Typische Veränderungen im Sozialverhalten:

  • Absagen von Verabredungen, die mit Essen verbunden sind
  • Ausreden für verpasste gemeinsame Mahlzeiten („schon gegessen“, “bin drauf allergisch”)
  • Rückzug aus früher geschätzten sozialen Aktivitäten
  • Übermäßiges Interesse am Essverhalten anderer
  • Schwierigkeiten, über Gefühle zu sprechen
  • Vermeidung von Körperkontakt und intimen Beziehungen

Krankheitsverleugnung

Die Verleugnung der Erkrankung ist eines der charakteristischsten und gleichzeitig herausforderndsten Merkmale der Magersucht. Betroffene entwickeln oft eine verzerrte Wahrnehmung ihres Körpers und ihrer Gesundheit. Sie können oder wollen nicht erkennen, dass ihr Verhalten gesundheitsschädlich ist, selbst wenn der Körper bereits deutliche Alarmsignale sendet.

Diese Krankheitsverleugnung ist nicht mit bewusstem Lügen zu verwechseln – sie ist Teil der Erkrankung und macht es für Betroffene besonders schwer, sich Hilfe zu suchen.

Anzeichen der Krankheitsverleugnung:

  • Beharren darauf, dass das Gewicht „völlig normal“ sei
  • Verstecken des Körpers unter weiter Kleidung
  • Vermeidung von Arztbesuchen und Vorsorgeuntersuchungen
  • Bagatellisieren von gesundheitlichen Problemen
  • Abwehrende Reaktionen auf Besorgnis von Familie und Freunden
  • Vergleiche mit Menschen, „denen es noch schlechter geht“
  • Rationalisieren des eigenen Verhaltens („das ist eben mein Stoffwechsel“)

Hinweis für Angehörige: Die Verleugnung der Krankheit macht es für Angehörige besonders schwer, Hilfe anzubieten. Professionelle Unterstützung ist hier oft unerlässlich, um einen Zugang zu den Betroffenen zu finden und gemeinsam Wege aus der Erkrankung zu entwickeln.

Das Essverhalten von Menschen mit Magersucht ist oft von strengen Regeln und Einschränkungen geprägt. Eine ehemalige Patientin beschreibt ihre Erfahrung so (Übersetzt aus dem Englischen eines Women’s Health Interviews):

„Ich konnte immer Ausreden finden, um nicht zu essen. Wenn ich dann doch essen musste, nahm ich nur das absolute Minimum zu mir, gerade genug, um nicht ohnmächtig zu werden. Ein paar Cracker oder Kaffee reichten mir, um bis zur nächsten Schwächephase durchzuhalten. Ich wusste, dass das nicht gut war, aber dieses Gefühl der Leere im Magen war für mich wie eine Sucht.“

Diese Schilderung zeigt, wie Magersucht das Verhältnis zum Essen verändert. Was von außen wie eine bewusste Entscheidung aussieht, entwickelt sich zu einem Kreislauf aus Vermeidung und minimaler Nahrungsaufnahme, der schwer zu durchbrechen ist.

Das Essverhalten von Menschen mit Magersucht ist oft von strengen Regeln und Einschränkungen geprägt:

  • Beschränkung auf wenige „sichere“ Lebensmittel
  • Bevorzugung kalorienarmer Lebensmittel wie Salat, Gemüse
  • Übermäßiger Konsum von Wasser oder kalorienfreien Getränken
  • Vermeidung von Fetten und Kohlenhydraten
  • Extreme Portionskontrolle
  • Ritualisierte Reihenfolge beim Essen

Kompensationsverhalten

Menschen mit Magersucht entwickeln häufig verschiedene Verhaltensweisen, die den Hunger unterdrücken oder von ihm ablenken sollen. Diese Kompensationsstrategien dienen dazu, das Gefühl von Kontrolle aufrechtzuerhalten und gleichzeitig mit den körperlichen und emotionalen Herausforderungen des Hungerns umzugehen.

Typische Beispiele für Kompensationsverhalten:

  • Ständiges Kauen von (häufig zuckerfreiem) Kaugummi, um Hungergefühle zu unterdrücken
  • Übermäßiger Konsum von Kaffee, grünem Tee oder anderen appetitzüglenden Getränken
  • Intensive Verwendung von Gewürzen und Süßungsmitteln, um kleine Portionen geschmacklich aufzuwerten
  • Vermehrter Konsum von Wasser oder kalorienfreien Getränken

Im fortgeschrittenen Stadium (BMI unter 15 gilt als extrem, mehr dazu weiter unten) der Magersucht befindet sich der Körper in einem kritischen Zustand. Die jahrelange Unterernährung führt zu schwerwiegenden Schäden an praktisch allen Organsystemen. Diese Phase der Erkrankung ist lebensbedrohlich und erfordert sofortige medizinische Behandlung.

Betroffene im Endstadium zeigen häufig:

  • Extreme körperliche Schwäche
  • Unfähigkeit, alltägliche Aktivitäten auszuführen
  • Stark eingeschränkte kognitive Fähigkeiten
  • Komplettes Versagen der Körperfunktionen

Die Magersucht kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen für den gesamten Körper haben. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um diese Komplikationen zu verhindern.

Herz-Kreislauf-System

Der Körper versucht bei Unterernährung Energie zu sparen, was zu einem gefährlich langsamen und unregelmäßigen Herzschlag führt. Die Herzklappen können geschädigt werden, insbesondere die Mitralklappe. Der niedrige Blutdruck verursacht häufige Schwindelanfälle und Ohnmacht. In schweren Fällen kann das geschwächte Herz den Körper nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen.

Stoffwechsel und Hormone

Durch den Nährstoffmangel entwickeln viele Betroffene eine Blutarmut . Gefährliche Verschiebungen im Mineralstoffhaushalt können zu weiteren Herzproblemen führen. Bei Frauen setzt die Menstruation aus, was zur Unfruchtbarkeit führen kann. Männer leiden unter verringertem Testosteronspiegel. Die Nieren können den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt nicht mehr richtig regulieren.

Knochen und Muskeln

Die mangelnde Nährstoffversorgung führt zu Knochenschwund mit erhöhtem Risiko für Brüche. Die Muskeln, einschließlich des Herzmuskels, werden abgebaut. Selbst alltägliche Aktivitäten werden dadurch zur Herausforderung.

Gehirn und Nervensystem

Das unterversorgte Gehirn zeigt Funktionsstörungen: Konzentrationsprobleme und Gedächtnislücken sind häufig. Bei längerem Krankheitsverlauf kann es zu bleibendem Verlust von Gehirnsubstanz kommen. Auch Koordinationsstörungen und Gleichgewichtsprobleme treten auf.

Die genauen Ursachen der Magersucht sind, wie bei allen Essstörungen, nicht vollständig geklärt. Die Entwicklung der Krankheit ist komplex und wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Wissenschaftliche Studien haben aber mehrere wichtige Risikofaktoren identifiziert. Kein einzelner Faktor verursacht eine Magersucht.

Biologische Risikofaktoren

Die biologische Veranlagung spielt eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung einer Magersucht:

  • Genetische Faktoren: Das Risiko ist erhöht, wenn nahe Verwandte (Eltern oder Geschwister) eine Essstörung haben.
  • Familiäre Vorbelastung: Auch andere psychische Erkrankungen in der Familie, wie Depressionen oder Angststörungen, können das Risiko erhöhen.
  • Stoffwechsel und Hormone: Bestimmte körperliche Faktoren, wie etwa Störungen im Stoffwechsel oder hormonelle Veränderungen, können zur Entwicklung beitragen.

Psychische Risikofaktoren

Die psychische Verfassung ist natürlich ebenso relevant:

  • Suchterkrankungen: Die Hälfte aller Menschen mit Essstörungen konsumiert auch Alkohol oder andere Drogen – das ist 5 mal häufiger als in der Gesamtbevölkerung. Umgekehrt entwickeln etwa 35% der Menschen mit einer Suchterkrankung auch eine Essstörung, was einer 11 mal höheren Rate entspricht.
  • Perfektionismus: Ein besonders ausgeprägtes Streben nach Perfektion ist einer der stärksten Risikofaktoren.
  • Emotionale Regulation: Schwierigkeiten, Gefühle wahrzunehmen und zu regulieren, können zur Entwicklung beitragen.
  • Negatives Körperbild: Eine stark negative Wahrnehmung des eigenen Körpers ist häufig ein wichtiger Faktor.
  • Psychische Vorerkrankungen: Depressionen und Angststörungen gehen der Entwicklung einer Magersucht häufig voraus.

Risikofaktoren im sozialen Umfeld

Das soziale Umfeld kann die Entwicklung einer Magersucht begünstigen:

  • Gesellschaftlicher Druck: Die ständige Konfrontation mit unrealistischen Schönheitsidealen kann das Risiko erhöhen.
  • Mobbing und Hänseleien: Negative Erfahrungen, besonders in Bezug auf Gewicht und Aussehen, können eine wichtige Rolle spielen.
  • Soziale Isolation: Ein eingeschränktes soziales Netzwerk und wenig Unterstützung können das Risiko erhöhen.
  • Traumatische Erfahrungen: Belastende Erlebnisse, insbesondere in der Kindheit, können zur Entwicklung beitragen.

DSM-5 sind 3 diagnostische Kriterien für Anorexia Nervosa (die klassische Magersucht) festgelegt, die für einen Test auf Magersucht genutzt werden können.:

  1. Eingeschränkte Energieaufnahme: Die Energieaufnahme ist deutlich geringer als der körperliche Bedarf. Dies führt zu einem signifikant niedrigen Körpergewicht in Bezug auf Alter, Geschlecht, Entwicklungsverlauf und körperliche Gesundheit. Von einem signifikant niedrigen Gewicht spricht man, wenn das Gewicht unter dem Minimalgewicht liegt oder – bei Kindern und Jugendlichen – unter dem minimal zu erwartenden Gewicht.
  2. Ausgeprägte Angst vor Gewichtszunahme: Es besteht eine intensive Angst vor einer Gewichtszunahme oder dem Dickwerden, oder ein anhaltendes Verhalten, das eine Gewichtszunahme verhindert – selbst bei deutlichem Untergewicht.
  3. Gestörte Körperwahrnehmung: Die Wahrnehmung des eigenen Körpergewichts oder der Figur ist gestört. Körpergewicht oder Figur haben einen übermäßigen Einfluss auf die Selbstbewertung, oder die Ernsthaftigkeit des niedrigen Körpergewichts wird nicht erkannt.

Ermittlung des Schweregrades

Um den Schweregrad einer Magersucht zu erkennen, kann man auch den BMI nutzen:

  • Leichter Schweregrad: BMI über 17 kg/m²
  • Mittlerer Schweregrad: BMI zwischen 16,00 und 16,99 kg/m²
  • Schwerer Verlauf: BMI zwischen 15,00 und 15,99 kg/m²
  • Extremer Verlauf: BMI unter 15 kg/m²

Die Behandlung der Magersucht ist komplex und erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Da die Erkrankung sowohl körperliche als auch psychische Aspekte umfasst, arbeiten verschiedene Fachrichtungen eng zusammen. Das Behandlungsteam besteht typischerweise aus Ärzten, Psychotherapeuten, Ernährungsberatern und weiteren Spezialisten.

Ambulante oder stationäre Behandlung?

Die Entscheidung zwischen ambulanter und stationärer Therapie kann den Krankheitsverlauf entscheidend beeinflussen. Eine ambulante Behandlung kann sinnvoll sein, wenn:

  • das Körpergewicht nicht lebensbedrohlich niedrig ist
  • keine akuten medizinischen Komplikationen vorliegen
  • ein stabiles soziales Umfeld vorhanden ist
  • die Betroffenen motiviert sind, aktiv an der Therapie mitzuarbeiten

Eine stationäre Behandlung ist dagegen notwendig bei:

  • starkem Untergewicht (BMI unter 15)
  • bedrohlichen körperlichen Komplikationen
  • fehlgeschlagenen ambulanten Therapieversuchen
  • akuter Selbstgefährdung
  • fehlendem unterstützenden Umfeld

Die wichtigsten Behandlungsansätze

Die Therapie basiert auf mehreren wichtigen Bausteinen, die individuell aufeinander abgestimmt werden:

Psychotherapie steht im Zentrum der Behandlung. In Einzel- und Gruppengesprächen lernen die Betroffenen, die Hintergründe ihrer Erkrankung zu verstehen und neue Verhaltensweisen zu entwickeln. Besonders bewährt haben sich die kognitive Verhaltenstherapie und bei jüngeren Patienten die Familientherapie.

Ernährungstherapie ist ein weiterer Kernbaustein. Hier geht es nicht nur um die reine Gewichtszunahme, sondern vor allem um:

  • Wiederaufbau eines gesunden Essverhaltens
  • Abbau von Ängsten gegenüber bestimmten Lebensmitteln
  • Entwicklung eines normalen Sättigungsgefühls
  • Erlernen einer ausgewogenen Ernährung

Körpertherapeutische Angebote helfen den Betroffenen, wieder ein besseres Gefühl für ihren Körper zu entwickeln. Dazu gehören:

  • Entspannungsübungen
  • Bewegungstherapie
  • Körperwahrnehmungsübungen
  • Yoga oder andere sanfte Bewegungsformen

Der ganzheitliche Weg zur Genesung braucht Zeit und verläuft selten geradlinig. Rückschläge sind normal und kein Grund zur Entmutigung. 

Wichtig ist eine realistische Erwartungshaltung: Die Therapie zielt nicht nur auf eine Gewichtsnormalisierung ab, sondern vor allem auf eine grundlegende Veränderung des Verhältnisses zum eigenen Körper und zur Ernährung.

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