PROBLEME UND ERKRANKUNGEN
EINZIGARTIGE METHODE
MEHR
BEHANDLUNGEN
PROGRAMME & KOSTEN
Intensives stationäres Behandlungsprogramm ab 4 Wochen. Standort: Mallorca, Zürich, London.
Massgeschneiderte ambulante Behandlungsprogramme oder - laufendes Fallmanagement. Standorte: Mallorca, London, Zürich.
Behandlungsprogramm auf einer Luxusyacht im Mittelmeer. Standort: Mallorca.
Umfassende Zweitmeinungsbegutachtungen sowohl für psychiatrische als auch für allgemeine Gesundheitsthemen. Standort: Mallorca, Zürich, London
WEITERE INFORMATIONEN
13 Minuten
INHALT
Magersucht ist mehr als nur eine extreme Diät. Sie ist eine komplexe psychische Erkrankung, bei der Betroffene ein stark gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper, Gewicht und der Nahrungsaufnahme entwickeln.
Manche beschreiben die verzerrte Wahrnehmung als würden sie durch eine Brille schauen, die ihr Spiegelbild verzerrt.
Diese Zahlen mögen beunruhigend klingen, aber sie zeigen vor allem eines: Die Erkrankung muss ernst genommen werden. Je früher Betroffene Hilfe suchen, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung.
Magersucht äußert sich durch verschiedene Warnsignale, die sowohl körperlich als auch emotional sein können. Das frühzeitige Erkennen dieser Anzeichen kann lebensrettend sein.
Menschen mit Magersucht entwickeln oft charakteristische Verhaltensweisen, die für Außenstehende schwer nachvollziehbar sein können. Diese Verhaltensmuster entstehen nicht aus freier Entscheidung, sondern sind Teil der Erkrankung:
Der Kontrollzwang bei Magersucht geht weit über den Wunsch nach einem gesunden Lebensstil hinaus. Betroffene entwickeln oft komplexe Rituale rund um das Thema Essen, die ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle vermitteln. Diese Rituale können den gesamten Tagesablauf bestimmen und mehrere Stunden täglich in Anspruch nehmen.
Das Paradox dabei: Oft führt der Versuch, durch diese strengen Regeln Kontrolle zu gewinnen, oft zu einem Kontrollverlust über das eigene Leben. Was als „gesunde Ernährungsumstellung“ beginnt, entwickelt sich zu einem zwanghaften System aus Regeln und Ritualen.
Wie kann das in der Praxis aussehen?
Der extreme Bewegungsdrang bei Magersucht ist mehr als nur der Wunsch nach Fitness. Es handelt sich um einen zwanghaften Drang, Kalorien zu verbrennen, der selbst dann nicht nachlässt, wenn der Körper bereits deutliche Erschöpfungszeichen zeigt. Betroffene empfinden oft intensive Schuldgefühle, wenn sie eine Trainingseinheit auslassen müssen.
Diese übermäßige körperliche Aktivität wird dabei häufig verheimlicht oder heruntergespielt. Viele Betroffene entwickeln kreative Wege, um zusätzliche Bewegung in ihren Alltag einzubauen, selbst wenn dies ihre Gesundheit gefährdet.
Die sozialen Auswirkungen der Magersucht sind oft gravierend und belasten sowohl die Betroffenen als auch ihr Umfeld stark. Soziale Kontakte werden mehr und mehr gemieden, besonders wenn sie mit gemeinsamen Mahlzeiten verbunden sind.
Gleichzeitig entwickeln viele Betroffene ein übermäßiges Interesse am Essverhalten anderer. Sie kochen gerne für Familie und Freunde, ohne selbst mitzuessen, oder geben ungefragt Ernährungsratschläge.
Typische Veränderungen im Sozialverhalten:
Die Verleugnung der Erkrankung ist eines der charakteristischsten und gleichzeitig herausforderndsten Merkmale der Magersucht. Betroffene entwickeln oft eine verzerrte Wahrnehmung ihres Körpers und ihrer Gesundheit. Sie können oder wollen nicht erkennen, dass ihr Verhalten gesundheitsschädlich ist, selbst wenn der Körper bereits deutliche Alarmsignale sendet.
Diese Krankheitsverleugnung ist nicht mit bewusstem Lügen zu verwechseln – sie ist Teil der Erkrankung und macht es für Betroffene besonders schwer, sich Hilfe zu suchen.
Anzeichen der Krankheitsverleugnung:
Hinweis für Angehörige: Die Verleugnung der Krankheit macht es für Angehörige besonders schwer, Hilfe anzubieten. Professionelle Unterstützung ist hier oft unerlässlich, um einen Zugang zu den Betroffenen zu finden und gemeinsam Wege aus der Erkrankung zu entwickeln.
Das Essverhalten von Menschen mit Magersucht ist oft von strengen Regeln und Einschränkungen geprägt. Eine ehemalige Patientin beschreibt ihre Erfahrung so (Übersetzt aus dem Englischen eines Women’s Health Interviews):
„Ich konnte immer Ausreden finden, um nicht zu essen. Wenn ich dann doch essen musste, nahm ich nur das absolute Minimum zu mir, gerade genug, um nicht ohnmächtig zu werden. Ein paar Cracker oder Kaffee reichten mir, um bis zur nächsten Schwächephase durchzuhalten. Ich wusste, dass das nicht gut war, aber dieses Gefühl der Leere im Magen war für mich wie eine Sucht.“
Diese Schilderung zeigt, wie Magersucht das Verhältnis zum Essen verändert. Was von außen wie eine bewusste Entscheidung aussieht, entwickelt sich zu einem Kreislauf aus Vermeidung und minimaler Nahrungsaufnahme, der schwer zu durchbrechen ist.
Das Essverhalten von Menschen mit Magersucht ist oft von strengen Regeln und Einschränkungen geprägt:
Menschen mit Magersucht entwickeln häufig verschiedene Verhaltensweisen, die den Hunger unterdrücken oder von ihm ablenken sollen. Diese Kompensationsstrategien dienen dazu, das Gefühl von Kontrolle aufrechtzuerhalten und gleichzeitig mit den körperlichen und emotionalen Herausforderungen des Hungerns umzugehen.
Typische Beispiele für Kompensationsverhalten:
Im fortgeschrittenen Stadium (BMI unter 15 gilt als extrem, mehr dazu weiter unten) der Magersucht befindet sich der Körper in einem kritischen Zustand. Die jahrelange Unterernährung führt zu schwerwiegenden Schäden an praktisch allen Organsystemen. Diese Phase der Erkrankung ist lebensbedrohlich und erfordert sofortige medizinische Behandlung.
Betroffene im Endstadium zeigen häufig:
Die Magersucht kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen für den gesamten Körper haben. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um diese Komplikationen zu verhindern.
Der Körper versucht bei Unterernährung Energie zu sparen, was zu einem gefährlich langsamen und unregelmäßigen Herzschlag führt. Die Herzklappen können geschädigt werden, insbesondere die Mitralklappe. Der niedrige Blutdruck verursacht häufige Schwindelanfälle und Ohnmacht. In schweren Fällen kann das geschwächte Herz den Körper nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen.
Durch den Nährstoffmangel entwickeln viele Betroffene eine Blutarmut . Gefährliche Verschiebungen im Mineralstoffhaushalt können zu weiteren Herzproblemen führen. Bei Frauen setzt die Menstruation aus, was zur Unfruchtbarkeit führen kann. Männer leiden unter verringertem Testosteronspiegel. Die Nieren können den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt nicht mehr richtig regulieren.
Die mangelnde Nährstoffversorgung führt zu Knochenschwund mit erhöhtem Risiko für Brüche. Die Muskeln, einschließlich des Herzmuskels, werden abgebaut. Selbst alltägliche Aktivitäten werden dadurch zur Herausforderung.
Das unterversorgte Gehirn zeigt Funktionsstörungen: Konzentrationsprobleme und Gedächtnislücken sind häufig. Bei längerem Krankheitsverlauf kann es zu bleibendem Verlust von Gehirnsubstanz kommen. Auch Koordinationsstörungen und Gleichgewichtsprobleme treten auf.
Die genauen Ursachen der Magersucht sind, wie bei allen Essstörungen, nicht vollständig geklärt. Die Entwicklung der Krankheit ist komplex und wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Wissenschaftliche Studien haben aber mehrere wichtige Risikofaktoren identifiziert. Kein einzelner Faktor verursacht eine Magersucht.
Die biologische Veranlagung spielt eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung einer Magersucht:
Die psychische Verfassung ist natürlich ebenso relevant:
Das soziale Umfeld kann die Entwicklung einer Magersucht begünstigen:
DSM-5 sind 3 diagnostische Kriterien für Anorexia Nervosa (die klassische Magersucht) festgelegt, die für einen Test auf Magersucht genutzt werden können.:
Um den Schweregrad einer Magersucht zu erkennen, kann man auch den BMI nutzen:
Die Behandlung der Magersucht ist komplex und erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Da die Erkrankung sowohl körperliche als auch psychische Aspekte umfasst, arbeiten verschiedene Fachrichtungen eng zusammen. Das Behandlungsteam besteht typischerweise aus Ärzten, Psychotherapeuten, Ernährungsberatern und weiteren Spezialisten.
Die Entscheidung zwischen ambulanter und stationärer Therapie kann den Krankheitsverlauf entscheidend beeinflussen. Eine ambulante Behandlung kann sinnvoll sein, wenn:
Eine stationäre Behandlung ist dagegen notwendig bei:
Die Therapie basiert auf mehreren wichtigen Bausteinen, die individuell aufeinander abgestimmt werden:
Psychotherapie steht im Zentrum der Behandlung. In Einzel- und Gruppengesprächen lernen die Betroffenen, die Hintergründe ihrer Erkrankung zu verstehen und neue Verhaltensweisen zu entwickeln. Besonders bewährt haben sich die kognitive Verhaltenstherapie und bei jüngeren Patienten die Familientherapie.
Ernährungstherapie ist ein weiterer Kernbaustein. Hier geht es nicht nur um die reine Gewichtszunahme, sondern vor allem um:
Körpertherapeutische Angebote helfen den Betroffenen, wieder ein besseres Gefühl für ihren Körper zu entwickeln. Dazu gehören:
Der ganzheitliche Weg zur Genesung braucht Zeit und verläuft selten geradlinig. Rückschläge sind normal und kein Grund zur Entmutigung.
Wichtig ist eine realistische Erwartungshaltung: Die Therapie zielt nicht nur auf eine Gewichtsnormalisierung ab, sondern vor allem auf eine grundlegende Veränderung des Verhältnisses zum eigenen Körper und zur Ernährung.
Obwohl Magersucht traditionell als „typisch weibliche“ Erkrankung gilt, können Menschen aller Geschlechter betroffen sein. Die Erkrankung zeigt sich jedoch oft unterschiedlich:
Bei Frauen beginnt die Erkrankung häufig in der Pubertät oder frühen Erwachsenenzeit. Im Vordergrund stehen meist Gewichtsverlust und Sorgen um die Figur. Körperliche Folgen zeigen sich unter anderem durch das Ausbleiben der Menstruation. Da Magersucht bei Frauen besser erforscht ist und häufiger erwartet wird, erfolgt die Diagnose meist früher.
Bei Männern wird die Erkrankung dagegen oft übersehen oder spät erkannt. Die Betroffenen fallen weniger durch extremes Untergewicht auf, sondern eher durch übermäßiges Sporttreiben. Häufig steht der Wunsch nach einem muskulösen, fettarmen Körper im Vordergrund. Männer suchen zudem seltener professionelle Hilfe, was die Behandlung zusätzlich erschwert.
Man kann niemals mit dem Finger auf einen vermeintlichen “Verantwortlichen” zeigen. Magersucht entsteht nie durch eine einzelne Ursache oder Person. Während die Vater-Kind-Beziehung und familiäre Dynamiken durchaus eine Rolle spielen können, sind sie nur Teil eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Faktoren.
Familiäre Kommunikationsmuster und der Umgang mit Gefühlen können die Entwicklung einer Essstörung beeinflussen, sind aber nie allein verantwortlich.
Die Überwindung einer Magersucht auf eigene Faust ist sehr unwahrscheinlich und kann sogar gefährlich sein. Die Erkrankung verändert die Wahrnehmung des eigenen Körpers so stark, dass Betroffene die Ernsthaftigkeit ihrer Situation oft nicht erkennen können.
Professionelle Hilfe ist entscheidend, da Therapeuten die nötige Erfahrung und spezielle Methoden haben, um das Ausmaß der Erkrankung objektiv zu beurteilen und den Genesungsprozess zu begleiten.
The Balance RehabClinic ist ein führender Anbieter luxuriöser psychischer Gesundheitsbehandlungen für wohlhabende Menschen und ihre Familien und bietet eine Mischung aus innovativer Wissenschaft und ganzheitlichen Methoden mit beispielloser individueller Betreuung.
Wir verwenden Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Dies tun wir, um das Surferlebnis zu verbessern und (nicht) personalisierte Werbung anzuzeigen. Durch die Zustimmung zu diesen Technologien ermöglichen Sie uns, Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website zu verarbeiten. Wenn Sie nicht zustimmen oder Ihre Zustimmung widerrufen, kann dies bestimmte Funktionen und Merkmale beeinträchtigen.