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Der Alkoholkonsum ist überall auf der Welt eine feste Größe und jährlich kommen neue Suchtkranke hinzu. Im Durchschnitt werden 136 Liter alkoholhaltige Getränke pro Jahr konsumiert, was zehn Litern reinem Alkohol entspricht.

Dabei geht es nicht um ein gepflegtes Feierabendbier oder ein Glas Wein, sondern um den schädigenden, exzessiven Gebrauch von Alkohol, der zu teils schweren körperlichen und seelischen Problemen führt. Heute gilt die Alkoholsucht als ein immenses, sozialmedizinisches Problem, wobei Männer am häufigsten betroffen sind – doch der Alkoholismus nimmt auch bei Frauen und Jugendlichen kontinuierlich zu.

Wird die Erkrankung chronisch, müssen Süchtige mit massiven gesundheitlichen Einschränkungen rechnen. Ein dauerhaft erhöhter Alkoholkonsum steigert das Risiko, dass sich chronische Folgeerkrankungen wie verschiedene fortschreitende Magenerkrankungen und Lebererkrankungen sowie Diabetes entwickeln.

Die Leber als Entgiftungsorgan leidet massiv unter einem dauerhaften Alkoholkonsum, auch wenn kaum Symptome wie Schmerz bemerkt werden. Eine der typischen Folgen eines dauerhaften, exzessiven Alkoholkonsums ist die Leberzirrhose – auch Schrumpfleber genannt – und der Abbau der Gehirnzellen.

Bild von mehreren Gläsern Alkohol.

Die Alkoholsucht ist eine chronische Erkrankung, die sich schleichend verschlimmert. Dabei sollte die Alkoholkrankheit nicht mit dem Alkoholmissbrauch gleichgesetzt werden, doch der Übergang von Missbrauch zu Sucht ist fließend. In der „voralkoholischen Phase“ der Sucht wird der Alkoholkonsum noch als beruhigend und entspannend wahrgenommen. Ziel ist, den Alkohol zur positiven Beeinflussung der psychischen Stimmung einzusetzen.

Konsumenten helfen sich in dieser Phase mit Alkohol aus, statt sich eine alternative Methode zur Stimmungsaufhellung zu suchen. Danach rutschen sie in eine „Anfangsphase“, in der die Häufigkeit des Alkoholkonsums zunimmt. Zwar erkennen die Konsumenten bereits in dieser Phase, dass ihr Verhalten nicht richtig ist, doch sie wollen nichts verändern. Dadurch entstehen die ersten Schuldgefühle.

Ist es den Konsumenten bis zu dem Zeitpunkt nicht gelungen, vom Alkohol wegzukommen, gelangen sie in die „kritische Phase“, in der die Abhängigkeit weiter voranschreitet. Der Konsument setzt sich zwar immer neue Ziele, wie und ab wann er keinen Alkohol mehr anrühren will, doch schafft es nicht. Gleichzeitig sind in dieser Phase vermehrte körperliche und geistige Probleme zu erkennen, wie eine verminderte Leistungsfähigkeit, häufiger Streit oder eine höhere Unzuverlässigkeit.

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Trotz allem sieht der Alkoholsüchtige nicht ein, dass er tatsächlich krank ist. In der „chronischen Phase“ zeigen sich massive körperliche, psychische und soziale Folgeschäden beim Süchtigen, die generell eine klinische Behandlung nach sich ziehen. Auch Selbstmordgedanken können auftreten. Diese Entwicklung des Alkoholismus zeigt klar, dass es sich hierbei um eine gravierende Erkrankung handelt, die lebensbedrohlich ist.

Für die Ausbildung eines Alkoholismus können verschiedene Faktoren verantwortlich sein – der Körper, die Psyche und die genetische Disposition. Mehreren Untersuchungen zufolge spielt die Genetik mit etwa 50 Prozent eine Hauptrolle. Gibt es Alkoholkranke in der Familie, steigt das Risiko erheblich.

Doch nicht nur die genetische Disposition ist relevant, sondern auch soziokulturelle Faktoren und das Geschlecht. Weitere Faktoren sind mentale Erkrankungen oder eine psychische Traumatisierung. Auch Probleme bei der Arbeit, Stress, Belastungen in der Beziehung oder der Familie sowie ein geringes Selbstwertgefühl können den Alkoholkonsum begünstigen.

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In der „kritischen Phase“ des Alkoholkonsums – in der bereits regelmässig und exzessiv Alkohol getrunken wird – entwickelt sich zudem eine gewisse Toleranz gegenüber dem Alkohol. Um die positiven Effekte des Alkoholkonsums zu verspüren, müssen die Patienten immer größer werdende Mengen an Alkohol zu sich nehmen.

Darüber rutscht der Konsument immer weiter in die Abhängigkeit. Insgesamt sind immer mehrere Faktoren für die Ausbildung einer Alkoholsucht verantwortlich. Psychische Faktoren bezüglich der Abhängigkeit liegen beispielsweise in der Neugier und der geringen Konkrollfähigkeit. Zudem verläuft der Suchtprozess individuell, er ist von Konsument zu Konsument unterschiedlich.

Eine Alkoholabhängigkeit ist eine ernstzunehmende seelische Erkrankung. Die Krankheit kann jeden treffen – ganz unabhängig von der sozialen Schicht oder dem Alter des Süchtigen. Als alkoholabhängig werden die Menschen eingeschätzt, die über mindestens ein Jahr hinweg unter den drei folgenden Probleme leiden:

  • Ein übermässiges Verlangen nach Alkohol: Diejenigen, die dauerhaft ein kaum stillbares Verlangen nach Alkohol verspüren. Dabei kann es sich entweder um einen sporadischen, vorübergehenden Zustand oder einen Dauerzustand handeln.
  • Kontrollverlust durch den Alkohol: Spätestens, wenn Betroffene die Kontrolle über den Zeitraum und die Menge des konsumierten Alkohols verlieren, ist dies das bedeutendste Anzeichen dafür, dass sich eine Alkoholsucht anbahnt. Sie trinken auch, wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringen.
  • Toleranz beim Alkoholkonsum: Nach einem längeren Zeitraum des dauerhaften Trinkens gewöhnt sich der Körper mehr und mehr an den Alkohol. Daher braucht er immer grössere Mengen, um die positiven Effekte durch das Trinken zu erreichen.

Die Symptome des Alkoholismus sind – zumindest zu Beginn der Erkrankung – nicht klar zu erkennen. Durch den schleichenden Verlauf können sie anfänglich noch auf einen anderen Grund zurückgeführt werden. Typische Symptome beim Betroffenen sind z.B. ein Zittern der Hände und eine Alkoholfahne. Auch Gereiztheit, Ängste, Veränderungen der Haut und Depressionen treten auf.

Bei einem dauerhaft übermäßigen Alkoholkonsum gibt es starke gesundheitliche und psychische Schäden, die sich auf alle Organe des Körpers, aber auch die Psyche auswirken. Es kommt dadurch zu verschiedenen Erkrankungen, die den Körper von Abhängigen stark schädigen können.

Besonders häufig kommt es zu Erkrankungen der Leber – die für den Abbau von Alkohol verantwortlich ist – und zur Schädigung des Gehirns. Ähnlich wie bei der Leber kann es zu einer Schrumpfung des Gehirngewebes kommen, aus der der Verlust von Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung resultiert. Auch Krebserkrankungen, vorrangig Leberkrebs und Darmkrebs treten gehäuft auf.

Die Alkoholsucht beeinträchtigt zudem die Selbstkontrolle und die Kritikfähigkeit der Betroffenen. Außerdem legen die Süchtigen oftmals ein aggressives Verhalten an den Tag, was zu Gewalttätigkeiten, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen in der Familie führen kann.

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Gleichzeitig zeigt sich, dass auch der Süchtige selbst Opfer von Gewalt wird. Es kann zu Verletzungen oder Verkehrsunfällen durch die Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens kommen. Der Alkoholkonsum und seine Folgen führen zu sozialer Ausgrenzung, Problemen am Arbeitsplatz und Schwierigkeiten im privaten Umfeld wie der Familie oder beim Partner.

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