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Die anankastische – also zwanghafte – Persönlichkeitsstörung haben Menschen, die durch einen Sinn für übermäßige Ordnung, Perfektion und Kontrollstreben geprägt ist. Es geht bei ihnen immer um die sorgfältige Beachtung von Regeln, Verfahrensfragen, Ordnung und Organisation des eigenen Lebens. Dies wiederum führt zu Beeinträchtigungen und Schwierigkeiten, ihr Leben flexibel zu gestalten. Sie bemühen sich, alle ihnen zugeteilten Aufgaben perfekt zu erledigen und neigen dabei zu einem teils übertriebenen Detailreichtum. Ihr Leben ist nach dem Streben nach Produktivität und Arbeit geprägt, auch wenn sie aus finanzieller Sicht es nicht nötig hätten, die Arbeit tatsächlich anzunehmen. Hat der Betroffene mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung einmal freie Zeit, stellt diese freie Zeit für ihn eher einen erhöhten Stresspegel als Entspannung und Erholung dar. Sie glauben, dass lediglich die Tätigkeiten, die mit Leistung und Anstrengung verbunden sind, einen wirklichen Wert besitzen.
Bei einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung kommt es zu gravierenden Störung der Persönlichkeit des Betroffenen. Auch das normale Verhalten ist in Mitleidenschaft gezogen, wobei diese nicht direkt auf eine andere Hirnschädigung oder eine Störung der Psyche zurückzuführen ist. Bei den Persönlichkeitsstörungen sind zumeist mehreren sozialen und persönlichen Störungen einher, auch wenn die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, nicht zwingend zu einem erhöhten Leidensdruck führen müssen. Ist ein Mensch von einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung betroffen, ist einer der Hauptfaktoren die fehlende Flexibilität im Denken und Handeln vor, sondern erstarrte Wünsche werden in die Zukunft projiziert. Die betroffenen Personen geraten in Konflikt mit zwei unterschiedlichen Extremen – auf der einen Seite wollen sie vollkommen sein und richten sich nach strengen Normen, können aber ihr Ziel nur selten umsetzen.
Grundsätzlich sind sie mit dem Ergebnis ihrer Arbeit nie wirklich zufrieden, da sie der Meinung sind, ihre Tätigkeit nicht bestmöglich umgesetzt zu haben. Auch ihre Beschäftigung mit Regeln, Fragen der Effizienz, Details, die für die Umsetzung der Aufgabe nicht erforderlich wären und Verfahrensfragen stören sie, da sie das Ziel verdecken. Dadurch tritt die eigene Aktivität in den Hintergrund. Ein weiteres typisches Symptom liegt in einer weniger effektiven Zeitplanung, da wichtige Dinge bis zum letzten Augenblick aufgeschoben werden, während Aktivitäten, die die Freizeit gestalten sollen, bis ins kleinste Detail durchgeplant werden. Dadurch dass Patienten mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung Arbeit und Produktivität über soziale Kontakte stellen, verlieren sie diese immer mehr und auch ihr unklares Handeln macht es schwer, das wahre Denken der Patienten einzuschätzen, denn sie fürchten sich vor Fehlern, die sie begehen könnten. Als Begleitsymptom kommt es oftmals zu Depressionen oder anderen Zwangserkrankungen.
Durch sein extremes Pflichtbewusstsein und seine Gewissheit übernimmt ein Patient, der unter einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung leidet, gerne die Rolle des Moralapostels, werden sie aufgrund ihres strengen Handels nicht einmal in der Lage sind, das sich selbst gesetzte Ziel zu erreichen. Zudem reagieren die Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung auf Kritik von anderen äußerst sensibel und fühlen sich verletzt. In schweren Fällen treten auch andere Zwangsstörungen, wobei der Zusammenhang oftmals andere Zwangserkrankungen auftreten, wobei diese Störungen noch nicht unmittelbar erkennbar sein. Auch das Gefühl, eigenen Gefühlen freien Lauf zu lassen sind generell kühl und rational. Die eigene Prinzipien- und Normentreue auch von anderen erwartet. Sie tendieren zu Geiz und sind oft nicht in der Lage, sich von abgetragenen oder nutzlosen Dingen zu trennen, auch wenn sie keinen Erinnerungswert haben.
Grundsätzlich befassen sich Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung mit Ordnung, streben nach Perfektion und möchten andere Menschen kontrollieren. Es gibt verschiedene Schweregrade der Erkrankung, wobei oftmals das Ziel, das sich der Patient für seine Arbeit und Tätigkeiten unerfüllt bleibt. Die folgenden Kriterien müssen erfüllt sein. Typische Merkmale dieses tiefgreifenden Musters liegen in der übermäßigen Beschäftigung mit Details, Regeln, Listen, Ordnung oder Plänen. Ihr gesamter Tagesablauf ist extrem durchgetaktet. Darunter leiden die Menschen vor allem unter der eigenen Flexibilität und Aktivität.
Neben diesen hauptsächlich bemerkbaren Symptome sind auch die folgenden Merkmale zu beachten, die zum Krankheitsbild beitragen. Dazu gehören
Die Ursache der zwanghaften Persönlichkeitsstörung in der Kindheit und hier insbesondere in einer zu strengen Sauberkeitserziehung, womöglich sogar mit Bestrafungen. Derartige Erfahrungen als Kinder statten die Personen mit einem besonders einflussreichen „Über-Ich“ aus. Dieser von Sigmund Freud stammende Begriff steht für internalisierte soziale Normen und Regeln.
Der Umgang mit Menschen, die unter einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung leiden, ist nicht einfach, da die Persönlichkeit des Patienten stark darunter leidet. Der ständige Druck nach Kontrolle macht es zudem notwendig, die Zusammenarbeit zu fördern. Insgesamt werden die zwanghafte Persönlichkeitsstörungen nicht als unheilbar eingeschätzt, es sind vielmehr besondere Verhaltens-, Gefühls- und Denkmuster. Zum einen ist eine derartige Störung mit bestimmten charakterlichen Stärken verbunden, wobei der Umgang mit dem Erkrankung und seine Behandlung immer mit dem Grad der Erkrankung oder der Individualität zusammenhängt.
Es lohnt sich an dieser Stelle auch, die Betroffenen einzuschätzen. Sie kommen zwar in ihrem Alltag gut zurecht. Eine Therapie wird in vielen Fällen erst dann eingesetzt, wenn die Erkrankten nicht mehr in der Lage sind, mit ihrer Krankheit umzugehen und die negativen Folgen nicht mehr zu übersehen sind. Wenn die Flexibilität darunter leidet. Die Aufklärung und Erläuterung der positiven und negativen Aspekte der extremen Gewissenhaftigkeit helfen dabei, bisherige Lebenseinstellungen zu reflektieren, zu überdenken und möglicherweise neue Perspektiven zu entwickeln. Der Therapeut versucht zusammen mit dem Patienten zu erschließen, dass mit zwischenmenschlichen Interaktionen Probleme gelöst werden und dafür nicht das Festhalten an Regeln und Normen notwendig ist.
Der Umgang mit Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung gestaltet sich immer etwas schwierig, hängt von dem Schweregrad der Störung und den begleitenden Symptomen ab, in leichteren Fällen können sich die Patienten durch die eigene Familie und die Partner unterstützt werden, doch eine Therapie sollte immer auf die individuellen Anzeichen der Erkrankungen abgestimmt sein. Dieses Modell basiert auf der Vorstellung, dass die Persönlichkeit durch gesellschaftliche Bedingungen geformt wird. Dabei bringt ein „normales Verhalten“ der Gesellschaft keinen Schaden und keine Nachteile. Eher ist davon auszugehen, dass das pathologische Verhalten durch die Abweichungen von gesellschaftlichen Normen definiert wurde.
Zeigen sich bei der Erkrankung die typischen Krankheitssymptome, ist es sicherlich notwendig, eine Therapie zu beginnen. Je nach Schweregrad lassen sie ambulant oder in einer Klinik behandeln. Da es ihnen extrem schwerfällt, ihre Verhaltensweisen zu lockern und kreativer, dafür aber weniger perfekt zu sein. Außerdem kommt es vor, dass sich die Patienten bei Schilderungen in Details verlieren. In diesen Fällen sollte Therapeut aktiv in das Gespräch eingreifen und immer wieder darauf hinweisen, dass es um aktuelle Themen und Probleme in der Gestaltung des Lebens gehen soll. Beachtenswert sind dabei die folgenden therapeutischen Arten:
In der Psychotherapie entwickeln sich in zwei Hauptrichtungen – der Psychoanalyse, die nach dem Psychologen Sigmund Freud begründet wird und die kognitive Verhaltenstherapie, die darauf abzielt, negative Gedanken in positive Gedanken umzudeuten. Diese Art der Behandlung basiert auf behavioristischen Verhaltenstheorien.
Der Psychotherapie hat sich aus der Psychoanalyse entwickelt und zu den psychodynamischen Verfahren gehört. Es kann auch eine systemische Therapie einsetzen will, wobei diese Art der Therapie darauf abzielt, die Ursache und Behandlung von psychischen Störungen in einem sozialen Kontext feststellt.
Dabei stehen die Soziopathie der Therapiekonzepte besonders wichtig sind. Hierbei handelt es sich um eine ergänzende Form der Behandlung überwiegend für alleinstehende und sozial isolierte Patienten, um sie besser sozial zu integrieren und auch dazu führen soll, dass der Patient besser sozial eingegliedert werden können. Das Therapieziel bei jeder Art der Persönlichkeitsstörung ist nicht die Heilung, sondern eher die Verbesserung der sozialen Kompetenz, die Strukturierung des Umfeldes und die Anwendung des Erlernten im sozialen Umfeld. Dabei sollte allerdings berücksichtigt werden, dass die Patienten Betroffene erst zur Therapie gezwungen werden müssen.
Beim Selbsttest – bei dem allerdings keine Garantie gegeben werden kann – kann auch ein Betroffener, wenn er mehrere der genannten Symptome an sich feststellt, einen Test machen, um herauszufinden, ob eine Erkrankung existiert. Der Test einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung kann online durchgeführt werden, wobei mehrere Fragen einfach nur beantwortet werden müssen. In kürzester Zeit wird das Ergebnis angezeigt und der Betroffene hat schon einmal einen Hinweis auf das Bestehen der Erkrankung.
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