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Laut der WHO handelt es sich bei jedem 18. Patienten, der zum Arzt geht, um einen Hypochonder. Es handelt sich bei der Krankheitsangst nicht um eine Wehleidigkeit, sondern um eine ernsthafte psychische Störung, die immer weiter zunimmt und den Alltag der Betroffenen komplett eingeschränkt. Hypochonder haben eine panische Angst for Krankheiten, obwohl alle Körperfunktionen normal sind. Die Betroffenen sind gleichermaßen Männer und Frauen aller Altersklassen. Die Hypochondrie kann eigenständig oder als Symptom einer psychischen Krankheit, wie Depressionen, Zwangsstörungen, Angststörungen und Schizophrenie auftreten.
Wir beschreiben in diesem Artikel die Angst vor schweren Krankheiten sowie die vermutlichen Hypochondrie-Ursachen.
Der Begriff Hypochondrie beschreibt die panische Angst vor Krankheiten und kommt aus dem Griechischen. Hypochondriea ist auf Deutsch übersetzt der Bereich unter den Rippen, denn an dieser Stelle bzw. im Bereich der Milz haben Hypochonder häufig Missempfindungen. Die hypochondrische Störung wird auch als Nosophobie bezeichnet, was auf Griechisch mit Phobie übersetzt wird. Menschen mit Hypochondrie haben Angst vor Krankheiten oder sie sind einem hohen Druck ausgesetzt, weil sie glauben sich zu infizieren. Normale Körperfunktionen werden dabei direkt als Krankheitsanzeichen missverstanden.
Selbst wenn alle medizinischen Tests problemlos ausgefallen sind, glauben Hypochonder weiterhin, ernsthaft krank zu sein. Die permanenten Sorgen bezüglich der Gesundheit können das alltägliche Leben stark beeinträchtigen. Die Hypochondrie zählt zu den somatoformen Störungen. Darunter versteht man körperliche Beschwerden, die keine erkennbare Ursache haben. Die Betroffenen sind keine Simulanten, sondern sie erleben diese Symptome wirklich.
Man unterteilt zwischen primärer und sekundärer Hypochondrie:
Die hypochondrische Störung zeichnet sich durch eine übermäßige Angst vor dem Erkranken und Kranksein aus. Es liegt ein Kontrollverlust der Gefühle und Handlungen der Betroffenen vor, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Betroffene halten dabei ihre Ängste bezüglich einer vorhandenen Krankheit oder einer Ansteckung für real und sind auf die Kommunikation mit der Außenwelt angewiesen. Wenn die Angst-Symptome länger als 6 Monate andauern, dann liegt eine hypochondrische Störung vor. Die angenommenen Krankheiten können in dieser Zeit variieren.
Hypochonder-Symptome
Die genauen Hypochondrie-Ursachen sind noch nicht vollständig bekannt. Persönlichkeitsmerkmale wie hohe Ängstlichkeit oder Unsicherheit zeichnen einen Hypochonder in der Regel aus. Wahrscheinlich können extremer Stress, Traumata, genetische Veranlagung, und das Vorhandensein von mentalen Krankheiten sowohl Risikofaktoren als auch Auslöser darstellen.
Wenn Hypochonder zusätzlich an Panikattacken leiden, dann liegt in der Regel eine Angst- oder Panikstörung vor. Dieser Zustand wird durch eine Hypersensitivität gegenüber den eigenen körperlichen Empfindungen verursacht und verschlimmert sich dann durch das Auftreten von Panikattacken, durch die man leicht annehmen kann, dass eine schwerwiegende Krankheit vorliegt. Auch wenn eine generalisierte Angststörung vorliegt, dann kann die Hypochondrie vorhanden sein.
Eine Vorgeschichte von körperlichem, seelischem und/oder sexuellem Missbrauch in der Kindheit oder Jugend kann laut medizinischer Statistik zu einem erhöhten Gefühl körperlicher Verwundbarkeit führen und zu den eingebildeten Hypochonder-Symptomen führen. Missbrauch kann bei Betroffenen dazu führen, dass sie ein Gefühl der Unsicherheit bezüglich zwischenmenschlicher Bindungen entwickeln, was dazu führen kann, dass sie bei anderen nach Fürsorge als Kompensation suchen.
Schwere Erkrankungen oder Todesfälle von Familienmitgliedern oder Freunden können insbesondere für ein Kind ein Umfeld schaffen, in dem Liebe und Aufmerksamkeit direkt mit Krankheiten verbunden sind. Wenn ein Kind permanent solche Erfahrungen macht, kann es die Haltung annehmen, dass es krank sein muss, um Liebe und Aufmerksamkeit zu erhalten. Möglicherweise hält dieser Mensch bis ins Erwachsenenalter an dieser Überzeugung fest. Wenn ein nahes Familienmitglied oder ein Freund stirbt, können der Schock und die Trauer im Zusammenhang mit dem Tod zu einem späteren Zeitpunkt im Leben leicht Angst und obsessive Sorgen um die eigene Gesundheit auslösen.
Manche Menschen haben Schwierigkeiten, ihre Gefühle auszudrücken. Das kann an ihrer Erziehung liegen oder an traumatischen Erlebnissen in der Vergangenheit, die dazu geführt haben, dass sie sich emotional von anderen distanzierten. Solche Menschen stellen möglicherweise fest, dass der einzige Weg, sich emotional mit anderen zu verbinden, darin besteht, bei ihnen Besorgnis über mögliche Gesundheitsprobleme zu wecken. Eine Person, die dies tut, merkt vielleicht nicht einmal, dass sie es tut, abgesehen davon, dass sie sich auf einer bestimmten Ebene, vielleicht sogar unbewusst, bewusst ist, dass es ihr besser geht, wenn sie krank ist und man sich Sorgen um sie zu macht.
Erlerntes Verhalten von einer hypochondrischen Bezugsperson ist eine mögliche Ursache für Hypochondrie. Verhaltensweisen, die einer Person in der Kindheit beigebracht wurden, bleiben wahrscheinlich bis ins Erwachsenenalter bestehen und tragen dazu bei, ihre Überzeugungen über die Welt um sie herum zu formen. Ein Kind mit einem Hypochonder als Bezugsperson glaubt wahrscheinlich, dass es normal ist, die eigene Gesundheit ständig infrage zu stellen, und dass ein Hauptmerkmal der Welt um es herum darin besteht, dass es ein äußerst gefährlicher und ungesunder Ort ist. Eine übermäßig fürsorgliche Bezugsperson vermittelt einem Menschen in der Kindheit viele der gleichen Prinzipien, während sie ihm gleichzeitig den Glauben vermittelt, dass Menschen, die sich um ihn kümmern, sich ständig um seine Gesundheit sorgen und für seine Gesundheitsbeschwerden sehr empfänglich sein sollten.
Das Internet eröffnet Laien die Möglichkeit, hypochondrische Ängste in die Höhe zu treiben. Im Rahmen der Digitalisierung kann man bei Suchmaschinen wie zum Beispiel Google ganz einfach nach Krankheiten und Symptomen suchen. Hier werden die exotischsten und bedrohlichsten Erkrankungen aufgeführt. Betroffene finden dort ganz sicher immer eine passende Antwort zu ihren Hypochondrie-Symptomen. Sie googeln nach seltsamen Empfindungen, die sie erleben und stellen fest, dass sie mit schweren Krankheiten in Verbindung stehen.
Dann beginnen sie zu glauben, dass sie eine schlimme Krankheit haben könnten, was die Hypochonder-Symptome weiter verstärkt. In Chatrooms und Diskussionsgruppen finden sie dann eine Menge Erfahrungen, doch auch eine Menge an Fehlinformation, was die panische Angst vor Krankheiten noch weiter antreibt.
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