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INHALT
Hypochonder haben panische Angst vor Krankheiten. Diese somatoforme Störung kann den Alltag sowohl von Betroffenen als auch von Angehörigen stark belasten. Hypochondrie behandeln kann man am besten mit der geeigneten Psychotherapie. Es werden auch erfolgreich Medikamente eingesetzt, wenn die Hypochondrie ein Symptom einer anderen psychischen Erkrankung ist, wie etwa einer Depression oder eine Angststörung. Angehörige und Patienten können jedoch auch etwas dazu beitragen, um die Störung in den Griff zu bekommen.
Wir beantworten in diesem Artikel die Frage: “Hypochonder, was tun?”.
Mediziner meiden heutzutage den Begriff des Hypochonders, weil er in der deutschen Sprache negativ besetzt ist. Sie sprechen in der Regel von der somatoformen Störung oder Nosophobie, was Krankheitsfurcht bedeutet. Bei der hypochondrischen Störung haben die Patienten Angst, dass die körperlichen Symptome ein Anzeichen für eine schwerwiegende Krankheit, wie zum Beispiel Krebs, sein könnten. Bei den anderen Arten von somatoformen Störungen steht jedoch eher das Erleiden von körperlichen Beschwerden ohne ergründbare Ursache im Vordergrund.
Ein Hypochonder ist eine Person, die fest davon überzeugt ist, krank zu sein, sodass tatsächliche Symptome der Krankheit auftreten können. Bei Untersuchungen können Ärzte in vielen Fällen jedoch keine Diagnose stellen, weil sie keine Anzeichen für die Krankheit finden. Diese Patienten können hartnäckig und kompliziert sein, da sie dem Arzt nicht glauben oder denken, dass ihnen niemand mehr helfen kann, weil ihre Krankheit zu weit fortgeschritten ist.
Sowohl Männer als auch Frauen jeden Alters können von der hypochondrischen Störung betroffen sein. Die Störung tritt jedoch in vielen Fällen erstmals in der Pubertät oder im frühen Erwachsenenalter auf. Wenn die Symptome über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten anhalten, dann spricht man vom Krankheitsbild der Hypochondrie. Die Krankheit kann sich entweder als eigenständige Erkrankung entwickeln (primäre Hypochondrie) oder als ein Symptom verschiedener mentaler Krankheiten, wie Schizophrenie, Zwangsstörung, Angststörung oder komplexem PTBS auftreten (sekundäre Hypochondrie).
Laut medizinischer Statistik kann es problematisch sein, einen Hypochonder davon zu überzeugen, dass seine Symptome psychischer Natur sind. Eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten durch den Hausarzt bedeutet möglicherweise für einen Betroffenen der hypochondrischen Störung, dass er sich und seine körperbezogenen Beschwerden nicht ernst genommen fühlt. Daher können Angehörige eines Hypochonders ihren Beitrag leisten, indem sie ihn dazu ermutigen, sich einer Behandlung beim Psychotherapeuten oder Psychiater zu unterziehen. Angehörige sollten außerdem mit in die Therapie eingebunden werden, da sie den Hypochonder in seiner Selbstwirksamkeit stärken können, indem sie ihn und seine Ängste ernst nehmen.
Es ist wichtig zu wissen, dass Hypochonder keine Simulanten sind, sondern die Symptome tatsächlich wahrnehmen und darunter leiden. Angehörige sollten dabei jedoch keine übertriebene Fürsorge zeigen und den Patienten nicht übermäßig schonen. Der behandelnde Therapeut kann den Bezugspersonen Ratschläge und Tipps geben, wie sie genau mit dem Hypochonder umgehen können.
Ein wichtiges Therapieziel ist es für die Betroffenen, ihr Vermeidungsverhalten abzulegen. Zum Beispiel gibt es Hypochonder, die eine schreckliche Krankheit vermuten und Angst davor haben, sich genauer darüber zu informieren. In diesem Fall sollten Angehörige dafür sorgen, dass sich die Betroffenen alle medizinischen Informationen über die Krankheit aneignen. Dies kann ihnen helfen zu verstehen, dass sie nicht von der Krankheit betroffen sind.
Generell gilt, je früher die Behandlung, desto besser die Heilungschancen. Laut medizinischer Statistik lässt sich in ca. 70 % der Fälle die Hypochondrie heilen. Es kann jedoch zu Rückfällen kommen, wenn die Betroffenen zum Beispiel neue, bislang unbekannte, Symptome entwickeln, weil sie möglicherweise in den Medien eine neue mysteriöse Krankheit entdeckt haben.
Experten sind sich einig darüber, dass die Hypochondrie als Sprache zu begreifen ist, mit der die Betroffenen ihre seelische Not mitteilen. Für den Behandlungserfolg ist daher eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dem Therapeuten und dem Patienten wichtig. Die Hypochondrie-Therapie zielt darauf ab, dass Patienten lernen, die Angst zu ertragen und damit umzugehen. Dazu zählt, dass sie ihr Vermeidungsverhalten schrittweise abbauen, sodass sie im Alltag wieder gut zurechtkommen.
Laut medizinischer Statistik leidet ein Drittel unter primärer Hypochondrie. Mit der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) oder auch kognitiv-behavioralen Psychotherapie, einer problemorientierten Form der Psychotherapie, kann man effektiv die Hypochondrie behandeln. Die Patienten erkennen durch die Hilfe des Therapeuten, dass nicht alles, was sie spüren, eine körperliche Erkrankung ist und dass die Symptome schlimmer werden, wenn sie sich auf diese konzentrieren. Ihnen werden dabei Maßnahmen an die Hand gegeben, die ihnen helfen, sich von den Symptomen abzulenken.
Weitere Therapiemaßnahmen:
Erweiterungen der bisherigen Therapieansätze:
Bei der sekundären Hypochondrie treten zusätzlich weitere Krankheiten auf, wie zum Beispiel Angststörungen, Zwangsstörungen, Traumata, Schizophrenie oder Depression. Die Hypochondrie loswerden kann man, indem diese Krankheiten zeitgleich zusammen mit der hypochondrischen Störung behandelt werden. Im Rahmen der Psychotherapie kommen die kognitive Verhaltenstherapie sowie die oben genannten Behandlungen zum Einsatz. Zur Behandlung von mentalen Krankheiten werden jedoch auch Medikamente eingesetzt. Im Falle von Depression oder Angststörung werden dann zum Beispiel Antidepressiva (vor allem sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) verabreicht.
Ängste vor Krankheiten überwinden und Hypochondrie bekämpfen, das sind Maßnahmen, die laut medizinischer Statistik nicht wirklich im Alleingang möglich sind. Das Sicherheits- und Vermeidungsverhalten der Betroffenen ist in der Regel zu sehr verankert und sie brauchen die Hilfe eines Therapeuten, der ihre Gedanken und ihr Verhalten im Rahmen der Psychotherapie korrigieren kann.
Es gibt jedoch unterstützende Maßnahmen, die zusätzlich zur Therapie sehr hilfreich sein können:
Der Austausch mit Gleichgesinnten Außerdem kann es dir helfen, eine Hypochondrie-Selbsthilfegruppe aufzusuchen. Dort kannst du dich mit anderen Betroffenen darüber austauschen, wie es ihnen gelingt, die Angst vor Krankheiten in den Griff zu bekommen.
Angst vor Krankheiten besiegen: Entspannung
Hypochonder können die Maßnahmen der Psychotherapie unterstützten, indem sie ihr Stresslevel verringern. Hilfreich sind zum Beispiel Maßnahmen wie, Spaziergänge in der Natur, Sauna, Massagen, Yoga, Tai-Chi, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung.
Meditation gegen Angst vor Krankheiten
Meditation beruhigt den Geist und führt zur Tiefenentspannung. Diese Meditation gegen Angst vor Krankheiten kann für Hypochonder äußerst hilfreich sein, da die Gedanken über die Krankheitsangst dabei schrittweise nachlassen und die Patienten durch positive Affirmationen neue Ideen und Gedanken im Umgang mit der Angst erhalten.
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