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Unter Psychoedukation versteht man die Bereitstellung von Informationen und Aufklärung für Menschen mit psychischen Störungen und ihre Familien, um sie bei der Bewältigung, dem Verständnis und dem Umgang mit ihrer Erkrankung zu unterstützen. Psychoedukation hat sich zu einem wichtigen Bestandteil moderner psychosozialer Interventionen und Behandlungsstrategien entwickelt. Das Hauptziel der Psychoedukation besteht darin, den Patienten und ihren Unterstützungssystemen Wissen über ihre Krankheit, deren Behandlung und Strategien zur Bewältigung ihrer Symptome zu vermitteln.

In der Vergangenheit konzentrierte sich die Behandlung von psychischen Störungen in erster Linie auf direkte Interventionen durch Medikamente oder Therapie. Mit der zunehmenden Anerkennung der Komplexität solcher Störungen wuchs jedoch der Bedarf an einem ganzheitlicheren Ansatz. Die Psychoedukation überbrückt diese Lücke. Indem sie die Krankheit entmystifiziert, verringert sie die Stigmatisierung und fördert einen kooperativeren Ansatz zwischen den Angehörigen der Gesundheitsberufe und den Patienten, wodurch eine bessere Therapietreue und bessere Ergebnisse erzielt werden.

In einer Kombination aus Vorträgen, Gruppendiskussionen, interaktiven Sitzungen und Multimedia-Präsentationen werden in der Psychoedukation Themen wie Art und Ursachen der Störung, Behandlungsmöglichkeiten, Bewältigungsstrategien und mögliche Auslöser oder Stressfaktoren behandelt. Durch die Förderung des Verständnisses und des Bewusstseins befähigt die Psychoedukation die Betroffenen, aktiv an ihrer Genesung mitzuwirken. Sie stärkt nicht nur die Widerstandsfähigkeit und Selbstwirksamkeit der Patienten, sondern auch das sie umgebende Unterstützungssystem, das eine entscheidende Rolle bei der langfristigen Genesung und Rückfallprävention spielt.

Psychoedukation kann in verschiedenen Formaten durchgeführt werden, die auf die Bedürfnisse des Einzelnen, der Familie oder der Gruppe zugeschnitten sind. Zu den wichtigsten Arten der Psychoedukation gehören:

  • Individuelle Psychoedukation: Hierbei handelt es sich um Einzelsitzungen zwischen dem Therapeuten und dem Patienten. Sie ist auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten und stellt sicher, dass er seine Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten und Bewältigungsstrategien versteht.
  • Familienpsychoedukation: Hierbei werden die Familienmitglieder einer Person mit einer psychischen Erkrankung geschult. Ziel ist es, das Verständnis der Familie für die Störung zu verbessern, ihre Bewältigungsstrategien zu stärken und ein unterstützendes Umfeld für die betroffene Person zu schaffen.
  • Psychoedukation in der Gruppe: Bei diesem Format, das in einer Gruppe durchgeführt wird, können die Teilnehmer nicht nur von dem Moderator, sondern auch von den Erfahrungen der anderen Gruppenmitglieder lernen. Es kann besonders effektiv sein bei Störungen oder Problemen, die von der Unterstützung durch Gleichaltrige profitieren, wie z. B. Drogenkonsumstörungen oder affektive Störungen.
  • Psychoedukation für Kinder und Jugendliche: Dieses Format ist auf jüngere Menschen zugeschnitten und verwendet eine altersgerechte Sprache und altersgerechtes Material. Es kann auch anregende Aktivitäten oder Multimedia-Ressourcen beinhalten, um den Lernprozess anschaulicher zu machen und zu fördern.
  • Psychoedukation für Paare: Diese Form der Psychoedukation richtet sich an Paare und konzentriert sich auf die Verbesserung der Beziehungsdynamik. Sie kann besonders für Paare nützlich sein, bei denen einer oder beide Partner an einer psychischen Erkrankung leiden oder Herausforderungen wie Unfruchtbarkeit oder Trauer durchleben.
  • Online- oder digitale Psychoedukation: Mit dem Aufkommen digitaler Plattformen sind heute viele psychoedukative Ressourcen online verfügbar. Dies kann in Form von Online-Kursen, Webinaren, interaktiven Modulen oder Videos geschehen. Dieses Format bietet Flexibilität und kann ein größeres Publikum erreichen.
  • Multimediale Psychoedukation: Mit Hilfe von Videos, Animationen oder interaktiven Computerprogrammen kann multimediale Psychoedukation besonders fesselnd sein und wird häufig zur Erklärung komplexer Konzepte oder bei der Arbeit mit jüngeren Patienten eingesetzt.
  • Schriftliche Materialien: Broschüren, Hefte und Bücher können psychoedukative Hilfsmittel sein. Sie bieten eine greifbare Referenz für die Patienten und können besonders für diejenigen nützlich sein, die ein selbstbestimmtes Lernen bevorzugen.
  • Workshop- oder Seminarformat: Hierbei handelt es sich um eine stärker strukturierte Form der Gruppenpsychoedukation, die häufig in Institutionen, Schulen oder Gemeindezentren eingesetzt wird. Workshops können einige Stunden bis mehrere Tage dauern und bieten eine intensive Schulung oder Ausbildung zu einem bestimmten Thema.
  • Von Gleichaltrigen geleitete Psychoedukation: Manchmal leiten Personen, die persönliche Erfahrungen mit einer bestimmten Störung oder Herausforderung haben, psychoedukative Gruppen. Diese Peer Educators können einzigartige Einblicke und Berichte aus dem wirklichen Leben bieten, die besonders aufschlussreich sein können.

In einem klinischen Umfeld ist die Psychoedukation ein strukturierter und interaktiver Prozess, an dem sowohl Ärzte als auch der Patient oder Patient beteiligt sind. Durch einen strukturierten, aber dennoch adaptiven Ansatz stärkt die Psychoedukation den Einzelnen und verbessert sein Verständnis und seine Fähigkeit, mit seiner Erkrankung wirksam umzugehen. Im Folgenden wird ein allgemeiner Überblick über den Psychoedukationsprozess in einem solchen Umfeld gegeben:

  1. Zielsetzung: Gemeinsam legen der Anbieter und der Betroffene klare und erreichbare Lernziele fest. Diese Ziele orientieren sich an dem, was der Betroffene durch den Psychoedukationsprozess erreichen möchte, z. B. ein besseres Verständnis, Bewältigungsmechanismen oder eine bessere Therapietreue.
  2. Bewertung und Bedarfsermittlung: Die Psychoedukation in einem klinischen Umfeld beginnt mit einer detaillierten Beurteilung, um den Zustand, die Symptome, das vorhandene Wissen und die spezifischen Anliegen der Person zu verstehen. Der Gesundheitsdienstleister ermittelt, auf welche Bereiche er sich konzentrieren muss, um die Intervention auf die individuellen Lernbedürfnisse der Person zuzuschneiden.
  3. Ausarbeitung eines Plans: Auf der Grundlage der festgelegten Ziele wird ein individueller Psychoedukationsplan erstellt, der den Lernstil, die Vorlieben und die Bedürfnisse der Person berücksichtigt. Es werden Entscheidungen über das Format, die Häufigkeit und die Dauer der Sitzungen getroffen, die möglicherweise eine Mischung von Lehrmethoden wie mündliche Diskussionen, visuelle Hilfsmittel, schriftliche Materialien und interaktive Aktivitäten beinhalten.
  4. Vermittlung von Informationen: Der Kern der Psychoedukation besteht darin, genaue und verständliche Informationen über die Erkrankung zu vermitteln. Der Betroffene wird in interaktive Gespräche einbezogen, um ein gründliches Verständnis zu gewährleisten, Zweifel auszuräumen und falsche Vorstellungen oder Ängste zu zerstreuen, die er in Bezug auf seine Erkrankung haben könnte.
  5. Aufbau von Fertigkeiten und Bewältigungsstrategien: Neben der Vermittlung von Informationen umfasst die Psychoedukation auch die Vermittlung und Einübung von Fähigkeiten, die für die Bewältigung von Symptomen und Herausforderungen wichtig sind. Die Betroffenen werden mit Bewältigungsstrategien und Problemlösungstechniken ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, mit Stressfaktoren umzugehen und aktiv zu ihrem Wohlbefinden beizutragen.
  6. Feedback und Anpassung: Feedback ist ein integraler Bestandteil, der kontinuierlich gesammelt wird, um den Psychoedukationsplan auf der Grundlage der Fortschritte und der sich ändernden Bedürfnisse des Einzelnen zu verfeinern. Diese Anpassungsfähigkeit gewährleistet die kontinuierliche Relevanz und Wirksamkeit der Intervention.
  7. Vermittlung von Ressourcen und Unterstützung: Einzelpersonen werden mit zusätzlichen Ressourcen, Selbsthilfegruppen und Gemeinschaftsdiensten in Verbindung gebracht und ermutigt, diese zu nutzen und ihr Unterstützungsnetzwerk zu stärken.
  8. Einbindung der Familie: Wo es angebracht ist, werden Familienmitglieder oder wichtige Bezugspersonen in den Psychoedukationsprozess einbezogen. Sie erhalten Informationen und Unterstützung, wodurch ein kooperatives und unterstützendes Umfeld gefördert wird. Das Eingehen auf die Anliegen der Familienmitglieder kann das gegenseitige Verständnis und die Unterstützung stärken.
  9. Nachbereitung und Verstärkung: Geplante Follow-up-Sitzungen sind von zentraler Bedeutung, um das Gelernte zu festigen, aufkommende Bedenken anzusprechen und die Fortschritte zu bewerten. Sie erleichtern die notwendigen Anpassungen der Strategien und gewährleisten die nachhaltige Wirkung der Psychoedukation.

Bei der Vermittlung von Psychoedukation versuchen Gesundheitsdienstleister, eine Mischung von Techniken einzusetzen, um ein umfassendes Verständnis zu fördern, eine aktive Beteiligung zu gewährleisten und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse des Einzelnen einzugehen. 

Durch die geschickte Integration und Anpassung dieser Techniken stellen Gesundheitsdienstleister sicher, dass die Psychoedukation nicht nur umfassend und informativ, sondern auch ansprechend und anwendbar ist, was das Verständnis erleichtert und positive Verhaltensänderungen fördert. 

  1. Interaktiver Dialog: Diese grundlegende Technik beinhaltet offene und wechselseitige Gespräche zwischen dem Anbieter und dem Einzelnen. Ziel ist es, Zweifel zu klären, Missverständnisse auszuräumen und die Informationen an den spezifischen Kontext und die Bedürfnisse des Einzelnen anzupassen.
  2. Schriftliche Materialien: Handouts, Broschüren oder Arbeitsblätter sind wertvolle Ressourcen, mit denen der Einzelne die Informationen in seinem eigenen Tempo wiederholen kann. Diese Materialien dienen als Nachschlagewerk für den späteren Gebrauch und verstärken das Lernen durch Wiederholung und Reflexion.
  3. Visuelle Hilfsmittel und Multimedia: Die Einbindung visueller Elemente wie Diagramme, Tabellen, Videos oder Animationen kann bei der Aufschlüsselung komplexer Konzepte oder Prozesse sehr hilfreich sein. Diese visuellen Hilfsmittel können die Lernerfahrung fesselnder und einprägsamer machen und so das Verständnis und das Behalten der Informationen verbessern.
  4. Frage- und Antwort-Sitzungen: Die Zeit, die für Fragen und Antworten vorgesehen ist, ermutigt die Teilnehmer, sich um Klarheit zu bemühen, Bedenken zu äußern und ihr Verständnis des Themas zu vertiefen. Sie ermöglicht es, auf spezifische Fragen einzugehen und stellt sicher, dass Missverständnisse umgehend korrigiert werden.
  5. Rollenspiele und Simulationen: Diese Techniken ermöglichen es dem Einzelnen, Szenarien durchzuspielen und neue Fähigkeiten oder Verhaltensweisen in einer kontrollierten und sicheren Umgebung zu üben, und tragen so zum Aufbau von Vertrauen und Kompetenz bei. Sie geben einen praktischen Einblick in reale Anwendungen und bieten Raum für konstruktives Feedback und Anpassungen.
  6. Gruppendiskussionen und Workshops: Gruppensettings bieten eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen, gegenseitiges Lernen und gegenseitige Unterstützung. Die Teilnehmer können von unterschiedlichen Perspektiven, gemeinsamen Herausforderungen und gemeinsamen Problemlösungen profitieren und so die psychoedukative Erfahrung bereichern.
  7. Technologiegestütztes Lernen: Die Nutzung von Online-Modulen, Apps oder virtueller Realität bietet interaktive und zugängliche Möglichkeiten für die Vermittlung von Psychoedukation. Dieser Ansatz ist besonders für technikaffine Menschen attraktiv und bietet Flexibilität beim Lernen.
  8. Fallstudien und Szenarien: Die Verwendung von Beispielen aus dem wirklichen Leben oder von hypothetischen Szenarien erleichtert die Nachvollziehbarkeit der Informationen. Sie ermöglichen es dem Einzelnen, das Gelernte in der Praxis anzuwenden und die Auswirkungen von Verhaltensweisen und Strategien in verschiedenen Kontexten zu veranschaulichen.
  9. Modellierung und Demonstration: Wenn Gesundheitsdienstleister gesunde Verhaltensweisen oder Bewältigungsstrategien vorleben, kann der Einzelne diese Verhaltensweisen in seinem Leben beobachten, lernen und nachahmen. Das Modellieren bietet ein greifbares Beispiel und setzt einen Standard, nach dem der Einzelne streben kann.
  10. Achtsamkeit und Entspannungstechniken: Die Einführung von Achtsamkeitsübungen, Atemtechniken oder Entspannungsstrategien kann den Einzelnen in die Lage versetzen, Stress und Ängste wirksam zu bewältigen. Diese Techniken tragen dazu bei, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und ein Gefühl der Ruhe und Konzentration zu fördern.
  11. Feedback und Reflexion: Die Förderung reflektierender Praktiken und die Einholung von Feedback von den Betroffenen ermöglichen eine kontinuierliche Bewertung und Anpassung des Psychoedukationsplans. Dadurch wird sichergestellt, dass die Intervention relevant und effektiv bleibt und auf die sich entwickelnden Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt ist.
  12. Hausaufgaben und Zuweisungen: Die Zuweisung von Aufgaben oder Übungen, die zwischen den Sitzungen zu erledigen sind, erfüllt mehrere Zwecke. Sie verstärken das Lernen, fördern die praktische Anwendung des Wissens und bieten die Möglichkeit, den Fortschritt zu verfolgen und verbesserungsbedürftige Bereiche zu identifizieren.

Psychoedukation kann bei einer Vielzahl von psychischen Störungen, psychologischen Herausforderungen und sogar bei einigen körperlichen Erkrankungen, bei denen das Verständnis und die Bewältigung eine zentrale Rolle spielen, von Nutzen sein. Im Folgenden finden Sie eine Liste von Erkrankungen, bei denen sich Psychoedukation positiv ausgewirkt hat:

  1. Psychoedukation bei Angststörungen: Bei Störungen wie der generalisierten Angststörung, Phobien, Panikstörungen und anderen ist das Verständnis der physiologischen und kognitiven Komponenten der Angst, einschließlich der Angstreaktion des Körpers, von entscheidender Bedeutung. Psychoedukation entmystifiziert die Erfahrung überwältigender Ängste und führt in Bewältigungstechniken ein.
  2. Psychoedukation bei Depressionen: Psychoedukation befasst sich mit den biologischen, psychologischen und sozialen Aspekten von Depressionen, der Rolle von Neurotransmittern und der Bedeutung von Behandlungen wie Antidepressiva und kognitiver Verhaltenstherapie.
  3. Psychoedukation bei Schizophrenie: Die Psychoedukation bei Schizophrenie konzentriert sich auf das Verständnis des Wesens der Psychose, die Bedeutung der Therapietreue, das Erkennen von Frühwarnzeichen für einen Rückfall und die Bewältigung der Herausforderungen des täglichen Lebens. 
  4. Bipolare Störung: Einzelpersonen und Familien werden über den zyklischen Charakter manischer und depressiver Episoden, Auslöser, Medikamentenmanagement und die Bedeutung von Lebensstilfaktoren wie Schlaf und Stressmanagement aufgeklärt.
  5. Posttraumatische Belastungsstörung (kurz: PTBS): PTBS ist eine Reaktion auf traumatische Ereignisse. Psychoedukation hilft den Betroffenen, Traumasymptome zu erkennen, die Reaktion des Gehirns auf ein Trauma zu verstehen (einschließlich der verstärkten Angstreaktion) und Bewältigungsmechanismen zu erlernen, um aufdringliche Erinnerungen, Albträume oder Vermeidungsverhalten zu bewältigen.
  6. Störungen des Substanzgebrauchs: Die Patienten werden über die neurowissenschaftlichen Grundlagen der Sucht, die Auswirkungen der verschiedenen Substanzen auf das Gehirn und die langfristigen Folgen aufgeklärt. Sie lernen auch etwas über den Entzug, die Bedeutung von Unterstützung bei der Genesung und Techniken zur Rückfallprävention.
  7. Persönlichkeitsstörungen: Psychoedukation hilft, die tief verwurzelten Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster zu verstehen. Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung können die Patienten beispielsweise etwas über emotionale Dysregulation und wirksame Methoden zur Bewältigung intensiver Gefühle lernen.
  8. Störungen bei Kindern und Heranwachsenden: Ob ADHS, Verhaltensstörungen oder Autismus-Spektrum-Störungen – eine auf den Entwicklungsstand des Kindes abgestimmte Psychoedukation ist unerlässlich. Sie hilft den Betreuern, wirksame Erziehungs- und Unterrichtsstrategien zu entwickeln.
  9. Zwangsneurosen (kurz: OCD): Die Patienten lernen den Kreislauf von Zwangsvorstellungen (aufdringliche Gedanken) und Zwängen (sich wiederholende Verhaltensweisen) sowie Strategien zur Unterbrechung dieses Kreislaufs kennen, die in der Regel auf Techniken der Expositions- und Reaktionsvermeidung beruhen.
  10. Ess-Störungen: Die Psychoedukation befasst sich mit den psychologischen und physiologischen Auswirkungen von Verhaltensweisen, die mit Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating-Störungen einhergehen. Auch Ernährungsaspekte und Fragen des Körperbildes werden behandelt.
  11. Chronische medizinische Erkrankungen: Ob Diabetes, chronische Schmerzen oder Herzkrankheiten – ein umfassendes Verständnis der Erkrankung, ihrer psychologischen Auswirkungen, der Einhaltung von Behandlungsprotokollen und des Zusammenspiels von Stress und körperlicher Gesundheit ist von zentraler Bedeutung.
  12. Schlafstörungen: Die Patienten werden über die Bedeutung der Schlafhygiene, die Faktoren, die den Schlaf stören können, und Verhaltensmaßnahmen zur Förderung eines besseren Schlafs informiert.
  13. Demenz und Alzheimer-Krankheit: Der fortschreitende Charakter dieser Krankheiten wird erläutert, ebenso wie Strategien für Pflegekräfte, mit Verhaltensänderungen umzugehen und ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.
  14. Sexualität und Geschlechterfragen: Vom Verständnis sexueller Funktionsstörungen bis hin zur Bewältigung von Problemen mit der Geschlechtsidentität: Psychoedukation schafft Klarheit, verringert die Stigmatisierung und fördert die Akzeptanz.
  15. Lebensübergänge und Stress: Bedeutende Lebensereignisse wie Trauerfälle, Geburten oder berufliche Veränderungen bringen Stress mit sich. Psychoedukation hilft dem Einzelnen, diese Herausforderungen zu bewältigen, seine emotionalen Reaktionen zu verstehen und Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.
  16. Erziehungsfragen: Hier geht es um das Verständnis der verschiedenen Phasen der kindlichen Entwicklung, um wirksame Disziplinierungsstrategien und um die Bewältigung spezifischer Herausforderungen, wie z. B. oppositionelle Verhaltensweisen.

Auf jeden Fall kann die Psychoedukation an Menschen aller Altersgruppen angepasst werden, auch an Kinder und Jugendliche. Bei jüngeren Menschen werden häufig Aktivitäten und eine altersgemäße Sprache eingesetzt, und es können Familienmitglieder einbezogen werden, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.

Psychoedukation unter Anleitung einer Fachkraft ist zwar üblich, aber es gibt auch Ressourcen für selbstgesteuertes Lernen. Bücher, Online-Kurse und andere Ressourcen können wertvolle Informationen und Strategien bieten, auch wenn sie nicht die persönliche Anleitung und Unterstützung bieten, die in einem moderierten Rahmen möglich ist. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.

Psychoedukation geht über formale Rahmenbedingungen hinaus und wird in das tägliche Leben integriert, um Bewusstsein und Selbstverbesserung zu fördern. In alltäglichen Szenarien begegnet der Einzelne der Psychoedukation über verschiedene Plattformen und Aktivitäten. Diese Beispiele zeigen, dass Psychoedukation ein zugänglicher, vielseitiger Lernprozess ist, der in verschiedene Aspekte des täglichen Lebens integriert ist.

  1. Gesundheits-Apps: Die Menschen nutzen regelmäßig Apps, die Tipps zur geistigen und körperlichen Gesundheit, Meditationsanleitungen und Ratschläge zur Lebensführung anbieten.
  2. Blogs für Eltern: Online-Plattformen, auf denen Eltern und Experten ihr Wissen über die Entwicklung von Kindern und die Familiendynamik austauschen, sind wertvolle Ressourcen.
  3. Social-Media-Kampagnen: Auf Plattformen wie Instagram finden Kampagnen zur psychischen Gesundheit statt, die das Bewusstsein und offene Gespräche fördern.
  4. Buchclubs: Diskussionen über Bücher zur persönlichen Entwicklung oder zur psychischen Gesundheit erleichtern das gemeinsame Lernen.
  5. Podcasts und Webinare: Diese bieten Einblicke in eine Reihe von Themen, von Stressmanagement bis hin zu emotionaler Intelligenz.
  6. Wellness-Programme am Arbeitsplatz: Die Arbeitgeber bieten Ressourcen und Seminare zur Erhaltung des psychischen Wohlbefindens am Arbeitsplatz an.
  7. Fitness-Kurse: Die Kursleiter sprechen oft über die geistigen Vorteile von körperlicher Aktivität, Entspannung und Achtsamkeit.
  8. Gemeinschaftliche Workshops: Lokale Zentren veranstalten zugängliche Workshops zu Themen wie Finanzmanagement und Resilienz.
  9. Religiöse Versammlungen: Sie bieten Orientierungshilfen für ein ethisches Leben und die Bewältigung von Lebensherausforderungen und fördern die Unterstützung der Gemeinschaft.
  10. Online-Unterstützungsgruppen: Die Mitglieder tauschen Erfahrungen und Strategien aus und bieten sich gegenseitig Unterstützung an.
  11. Schul-Newsletter: Schulen verbreiten Inhalte zu relevanten Themen wie Cybermobbing und die Entwicklung von Jugendlichen.
  12. Kunst-Workshops: In Kreativ-Workshops werden die therapeutischen Vorteile des künstlerischen Ausdrucks erforscht.

  1. Psychoedukation » Therapie » Psychiatrie, Psychosomatik & Psychotherapie » Neurologen und Psychiater im Netz ». Verfügbar unter: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/therapie/psychoedukation/#:~:text=Psychoedukation%20bedeutet%20somit%20die%20therapeutisch,Therapiema%C3%9Fnahmen%20und%20die%20m%C3%B6glichen%20Selbsthilfestrategien.
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