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SCHWEIZER MEDIZIN KOMPETENZ: MALLORCA, ZÜRICH, LONDON, MARBELLA, OFFSHORE

14 Minuten

Bearbeitet & medizinisch überprüft vom THE BALANCE Team
Fakten geprüft

2021 konsumierten etwa 61 Millionen Menschen Opioide außerhalb medizinischer Zwecke, davon etwa 31,5 Millionen Opiate wie Morphin und Heroin. 

Die Problematik rund um Morphin betrifft sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer.

Nichtsdestotrotz zählt Morphium nach wie vor zu den meistgenutzten Opioid-Medikamenten der modernen Medizin, besonders in der Schmerztherapie und Palliativversorgung. 

Die Morphinabhängigkeit zeigt sich als Zusammenspiel von körperlicher und psychischer Sucht. Als Opioid bindet Morphin an bestimmte Rezeptoren im Gehirn und Nervensystem, löst die Ausschüttung von Dopamin aus und erzeugt dadurch starke Gefühle von Wohlbefinden und Schmerzfreiheit. Mit der Zeit passt sich das Gehirn an das Morphin an, wodurch Toleranz und körperliche Abhängigkeit entstehen. Diese Anpassung verändert grundlegend die Gehirnfunktionen – von Belohnungssystemen bis hin zu Stressreaktionen.

Die körperliche Abhängigkeit kann sich schon nach 2-3 Wochen regelmäßiger Einnahme entwickeln, selbst unter ärztlicher Aufsicht. Bei hohen Dosen oder häufiger Einnahme verkürzt sich dieser Zeitraum möglicherweise. Was als legitime medizinische Anwendung beginnt, kann sich durch physiologische Veränderungen und Verhaltensanpassungen zur Abhängigkeit entwickeln. Der Übergang von Gebrauch zu Missbrauch verläuft oft schleichend, weshalb frühe Erkennung besonders bedeutsam ist.

Symptome bei Morphiumabhängigkeit

Körperliche Anzeichen:

  • Steigende Toleranz mit Bedarf an höheren Dosen für gleiche Wirkung
  • Veränderte Schlaf- und Essmuster
  • Verkleinerte Pupillen während der Einnahme
  • Körperliche Entzugssymptome bei ausbleibenden Dosen
  • Schläfrigkeit und Sedierung
  • Verwaschene Sprache
  • Mangelnde Koordination
  • Verstopfung und Verdauungsprobleme

Psychische Anzeichen:

  • Sorgen um nächste Dosis oder nachlassenden Vorrat
  • Starkes Verlangen und ständige Gedanken ans Beschaffen von Morphin
  • Stimmungsschwankungen
  • Depressionen bei fehlendem Konsum
  • Unfähigkeit, ohne das Medikament Freude zu empfinden
  • Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen
  • Verleugnung des Abhängigkeitsausmaßes

Verhaltensbedingte Anzeichen:

  • Höherer Konsum als verschrieben oder vorzeitige Einnahme
  • Arzthopping/Doktorshopping (Besuche bei mehreren Ärzten für Rezepte)
  • Fortsetzung des Konsums trotz negativer Folgen
  • Häufiges „Verlieren“ von Rezepten
  • Rückzug von Familie und Freunden
  • Rechtfertigungen für anhaltenden Konsum
  • Geldprobleme durch Drogenbeschaffung
  • Vernachlässigung von Arbeits- und häuslichen Pflichten

Risikofaktoren für Abhängigkeit

  • Psychologische Faktoren: Vorbestehende psychische Erkrankungen wie Depression, Angststörungen oder PTBS erhöhen die Anfälligkeit für Morphinsucht. Traumata beeinflussen den Umgang mit Stress und Schmerz, was zur Selbstmedikation führen kann. Mangelnde Stressbewältigungsfähigkeiten führen oft zum Einsatz von Morphin als emotionalem Bewältigungsmechanismus.
  • Genetische Faktoren: Familiäre Suchtvorgeschichte steigert das Suchtrisiko deutlich. Genetische Variationen beeinflussen die Reaktion auf Morphin, sowohl bei der Schmerzlinderung als auch bei der Suchtanfälligkeit. Diese ererbten Merkmale können den Stoffwechsel und die Reaktion des Belohnungssystems im Gehirn beeinflussen.
  • Umweltfaktoren: Leichter Zugang zu verschreibungspflichtigen Opioiden, stark belastende Umgebungen und Einflüsse durch Gleichaltrige wirken sich erheblich auf das Suchtrisiko aus. Beschränkter Zugang zur Gesundheitsversorgung und Armut können zu unzureichender Schmerzbehandlung und möglichem Missbrauch führen. Stabile soziale Unterstützungssysteme beugen der Abhängigkeit vor.
  • Medizinische Faktoren: Chronische Schmerzerkrankungen mit Bedarf an langfristiger Opioidtherapie bergen das höchste Risiko. Mehrfache Operationen oder längere Opioidexposition steigern die Wahrscheinlichkeit einer Abhängigkeit. Früher Erstkontakt mit Opioiden und zusätzliche Erkrankungen erschweren angemessene Schmerztherapie und erhöhen das Suchtrisiko. 

Morphin verursacht Nebenwirkungen in verschiedenen Körpersystemen – von unmittelbarem Unwohlsein bis hin zu schweren Langzeitkomplikationen. Diese Auswirkungen unterscheiden sich je nach Dosierung, Einnahmedauer und weiteren Faktoren.

Sofortige Nebenwirkungen

Schwere Verstopfung tritt als häufigste unmittelbare körperliche Nebenwirkung bei bis zu 90% der Morphinpatienten auf. Dies geschieht durch die Wirkung des Medikaments auf die Darmmuskulatur, wodurch sich die Darmbewegung stark verlangsamt. Übelkeit und Erbrechen kommen besonders zu Behandlungsbeginn vor, da Morphin die Chemorezeptor-Triggerzone im Gehirn aktiviert. 

Nebenwirkungen Morphin

Übermäßiges Schwitzen, Juckreiz und Hautreaktionen entstehen durch die morphinbedingte Histaminfreisetzung. Viele Patienten leiden unter Mundtrockenheit und Schwierigkeiten beim Wasserlassen aufgrund der Auswirkungen auf das autonome Nervensystem.

Langfristige körperliche Auswirkungen

Dauerhafter Konsum von Morphin kann zu Langzeitnebenwirkungen führen, die körperliche Veränderungen mit sich bringen. Hormonelle Ungleichgewichte beeinträchtigen sowohl das männliche als auch weibliche Fortpflanzungssystem und können Fruchtbarkeit und Sexualfunktion mindern. Das Immunsystem schwächt sich ab, wodurch Infektionen häufiger auftreten. 

Paradoxerweise kann Langzeitkonsum zur Hyperalgesie führen – Patienten reagieren dann trotz steigender Dosen empfindlicher auf Schmerz. Die Gefahr der Atemdepression bleibt dauerhaft bestehen, besonders im Schlaf, da Morphin die Atemzentren im Gehirn beeinflusst.

Langfristige psychische Folgen

Bei chronischen Konsum kann Morphin Nebenwirkungen auf die Psyche verursachen. Depression und Angstzustände nehmen zu, weil die natürlichen Belohnungs- und Stimmungssysteme des Gehirns sich verändern. Gedächtnisstörungen betreffen sowohl Kurz- als auch Langzeitgedächtnis. Persönlichkeitsveränderungen können Beziehungen und soziale Kontakte beeinträchtigen.

Kognitive und psychische Auswirkungen

Verwirrung und Orientierungslosigkeit treten besonders bei Therapiebeginn oder Dosisanpassungen auf. Müdigkeit und Sedierung beeinträchtigen den Alltag stark – hier braucht es genaue Überwachung, vor allem beim Maschinenbedienen oder Autofahren. Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwächen beeinflussen Arbeit und Sozialleben. Manche Patienten erleben Halluzinationen, wobei ältere Menschen wegen ihrer höheren Empfindlichkeit gegenüber den Wirkungen aufs Nervensystem besonders gefährdet sind.

Morphinpflaster

Transdermale Pflaster ermöglichen durchgehende Schmerzlinderung durch kontrollierte Wirkstoffabgabe ins Blut. Diese Pflaster halten typischerweise 72 Stunden und erfordern sorgfältige Handhabung. Die Aufnahmerate hängt von mehreren Faktoren ab: Hautdicke, Körpertemperatur, Bewegung und Klebestelle. 

Die Nebenwirkungen von Morphiumpflaster umfassen Hautreizungen, Rötungen und Jucken an der Klebestelle. Bei körperlicher Aktivität oder Fieber kann erhöhte Körpertemperatur die Wirkstoffaufnahme beschleunigen und unerwartete Nebenwirkungen auslösen. Regelmäßiger Wechsel der Klebestellen beugt Hautreaktionen vor und sichert gleichmäßige Aufnahme.

Besonderheiten bei älteren Patienten

Ältere Menschen zeigen bei Morphineinnahme besondere Herausforderungen und erhöhte Risiken durch altersbedingte körperliche Veränderungen. Ihr verlangsamter Stoffwechsel verlängert die Morphinwirkung deutlich und steigert das Risiko der Wirkstoffansammlung im Körper. Diese Altersgruppe reagiert stärker auf kognitive Nebenwirkungen von Morphium, wie Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit und erhöhter Sturzgefahr. Atemprobleme bereiten besondere Sorge, da ältere Patienten weniger Atemreserven haben und empfindlicher auf dämpfende Substanzen reagieren.

Bei Morphinpflastern verschärfen sich diese Risiken noch. Dünnere Hautstruktur und schlechtere Durchblutung verändern die Wirkstoffaufnahme, was die Dosierung unberechenbarer macht. Temperaturregulationsstörungen, können die Wirkstofffreisetzung des Morphiumpflaster bei alten Menschen stark beeinflussen, ebenso wie ihr generell langsamerer Stoffwechsel. Die Kombination aus kognitiven Einschränkungen und Pflastersystemen birgt zusätzliche Gefahren – etwa vergessene alte Pflaster oder versehentliches Aufkleben mehrerer Pflaster. Die empfindliche Altershaut erhöht zudem das Risiko für Verletzungen beim Auf- und Abkleben der Pflaster.

Der menschliche Körper verarbeitet Morphin hauptsächlich in der Leber, wo mehrere chemische Wechselwirkungen gleichzeitig ablaufen. Kommen weitere Substanzen hinzu, können die Folgen unvorhersehbar und oft tödlich sein. Die meisten morphinbedingten Todesfälle pro Jahr entstehen durch Kombinationen mit anderen Substanzen, nicht durch Morphin allein.

Morphin und Alkohol

Morphium und Alkohol konkurrieren beim Stoffwechsel um dieselben Leberenzyme. Diese Konkurrenz verlangsamt nicht nur den Abbau beider Substanzen, sondern erzeugt giftige Nebenprodukte. Das zentrale Nervensystem erleidet einen doppelten dämpfenden Effekt – jede Substanz verstärkt die Wirkung der anderen. Schon geringe Alkoholmengen können diese gefährliche Wechselwirkung auslösen. Das Risiko bleibt wegen der langen Verweildauer von Morphin im Blut noch stundenlang nach dem Trinken bestehen.

Häufige Auswirkungen:

  • Schwere Atemdepression mit gefährlich verlangsamter Atmung
  • Starker Blutdruckabfall bis zum Kreislaufschock
  • Geistige Verwirrung bis zur Bewusstlosigkeit
  • Verlust der Koordination mit erhöhtem Unfallrisiko
  • Extreme Sedierung bis zum Koma
  • Gestörte Körpertemperaturregulation

Medikamentenwechselwirkungen

Die moderne Medizin erfordert oft mehrere Medikamente, aber bestimmte Kombinationen mit Morphin bergen tödliche Risiken.

Benzodiazepine: In Kombination mit Morphin entsteht eine besonders tödliche Wechselwirkung. Beide Medikamentengruppen verlangsamen die Atmung, aber durch unterschiedliche Mechanismen. Zusammen können sie die Atmung völlig stoppen. Diese Kombination verursacht fast 30% aller opioidbedingten Todesfälle. Selbst normale verschriebene Dosen beider Medikamente werden in Kombination gefährlich.

Zentral dämpfende Medikamente: Jedes zusätzliche zentral dämpfende Medikament erhöht das Atemversagensrisiko. Dazu gehören:

  • Schlafmittel, die ähnlich wie Alkohol auf GABA-Rezeptoren wirken
  • Muskelrelaxantien mit zusätzlich atemdämpfender Wirkung
  • Angstlösende Medikamente, die die Sedierung verstärken
  • Antidepressiva, besonders ältere Typen (MAO-Hemmer), die schwere Reaktionen bis hin zu Hirnschäden auslösen können

Stimulanzien-Kombinationen: Die Mischung von Morphin mit Stimulanzien erzeugt einen gefährlichen Wettstreit im Körper. Stimulanzien steigern Wachheit und Herzfrequenz, Morphin bewirkt das Gegenteil. Diese Gegensätze:

  • Zwingen das Herz auf gegensätzliche Signale zu reagieren
  • Verursachen schwankenden Blutdruck
  • Verschleiern Überdosierungsanzeichen oft bis zu spät
  • Steigern das Risiko lebensgefährlicher Herzrhythmusstörungen

Wechselwirkungen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten: Viele gängige Medikamente beeinflussen die Morphinverarbeitung:

  • Antibiotika können den Morphinabbau verlangsamen und zu giftigen Ansammlungen führen
  • Antimykotika blockieren möglicherweise lebenswichtige Enzyme für den Morphinstoffwechsel
  • Herzmedikamente können in ihrer Wirksamkeit durch Morphin verändert werden
  • Blutdruckmedikamente wirken in Kombination eventuell unberechenbar
  • Antiemetika verstärken manchmal die sedierende Morphinwirkung

Medizinische Zustände mit Einfluss auf Wechselwirkungen:

Bestimmte Gesundheitszustände erhöhen die Gefahren von Wechselwirkungen deutlich:

  • Lebererkrankungen behindern die Verarbeitung mehrerer Substanzen
  • Nierenfunktionsstörungen führen zu Giftstaus durch verlangsamte Ausscheidung
  • Atemwegserkrankungen bieten weniger Schutz gegen Atemdämpfung
  • Herzprobleme machen Kreislaufwirkungen gefährlicher
  • Altersbedingte Stoffwechselveränderungen steigern die Empfindlichkeit gegenüber Kombinationen

Eine Morphium-Überdosis tritt auf, wenn der Körper mehr von dem Medikament erhält, als er sicher verarbeiten kann, was zu lebensgefährlichen Komplikationen führt. Anders als bei manchen anderen Medikamenten kann eine Morphin-Überdosierung sowohl plötzlich durch eine einzige zu hohe Dosis als auch schleichend durch Ansammlung über Zeit entstehen. 

Forschungen zeigen, dass die tödliche Morphindosis für Erwachsene meist bei etwa 250 mg liegt, wobei der Blutspiegel in tödlichen Fällen etwa 0,5 μg/mL erreicht. 

Klassische Überdosierungssymptome

Der Verlauf einer Morphin-Überdosierung folgt einem bestimmten Muster:

Frühe Warnsignale:

  • Geistige Verwirrung und Orientierungslosigkeit
  • Extreme Schläfrigkeit über normale Sedierung hinaus
  • Zeitweiser Bewusstseinsverlust
  • Verwaschene oder unverständliche Sprache

Eindeutige Anzeichen: Die typische Dreierkombination der Morphin-Überdosierung zeigt sich durch:

  • Bewusstlosigkeit oder Nichtweckbarkeit
  • Stark verlangsamte oder unregelmäßige Atmung (weniger als 12 Atemzüge pro Minute)
  • Stecknadelkopfgroße Pupillen ohne Reaktion auf Lichtveränderungen

Körperlicher Verfall:

  • Kalte, klamme Haut durch Kreislaufprobleme
  • Zyanose: Bläuliche Verfärbung beginnend an Lippen und Fingerspitzen
  • Gefährlich niedriger Blutdruck
  • Schwacher oder unregelmäßiger Puls
  • In schweren Fällen Krampfanfälle
  • Lungenödem (Flüssigkeit in der Lunge)

Besonders riskante Situationen

  1. Abstinenzphasen: Die Morphintoleranz des Körpers sinkt während Einnahmepausen schnell. Die Rückkehr zu früheren Dosen nach selbst kurzen Pausen führt häufig zur Überdosierung, da der Körper seine angepasste Toleranz verliert.
  2. Veränderte Wirkstoffstärke: Wechsel der Medikamentenquelle oder -zusammensetzung können zur unbeabsichtigten Überdosierung führen. Unterschiedliche Freisetzungsmechanismen (sofort vs. verzögert) erfordern andere Dosierungsansätze.
  3. Medizinische Risikofaktoren: Bestimmte Erkrankungen steigern das Überdosierungsrisiko deutlich:
    1. Schlafapnoe oder andere Atemstörungen
    2. Leber- oder Nierenerkrankungen mit Einfluss auf den Medikamentenabbau
    3. Kürzliche Kopfverletzungen mit Bewusstseinsveränderungen
    4. Geschwächtes Immunsystem mit Auswirkung auf die Medikamentenverarbeitung
    5. Gleichzeitige Infektionen, die den Körper zusätzlich belasten

Entwicklung tödlicher Komplikationen

Ohne sofortiges Eingreifen entwickelt sich eine Morphin-Überdosierung typischerweise durch:

  1. Atemversagen:
    1. Fortschreitende Verlangsamung der Atmung
    2. Sinkender Sauerstoffgehalt im Blut
    3. Mögliche Hirnschäden durch Sauerstoffmangel
  2. Herz-Kreislauf-Versagen:
    1. Schwerer Blutdruckabfall
    2. Herzrhythmusstörungen
    3. Kreislaufschock
  3. Multiorganversagen:
    1. Hirnschwellung durch Sauerstoffmangel
    2. Nieren- und Leberfunktionsstörungen
    3. Mögliche dauerhafte Organschäden

Diese Entwicklung kann sehr schnell verlaufen, manchmal innerhalb weniger Stunden nach Erreichen giftiger Werte. Dies unterstreicht die Notwendigkeit sofortiger medizinischer Hilfe bei ersten Anzeichen einer Überdosierung.

Trotz des erheblichen Suchtpotenzials und der schweren Nebenwirkungen bleibt Morphin ein unverzichtbares Medikament in der modernen Medizin. Seine Fähigkeit zur starken Schmerzlinderung und Symptomkontrolle macht es zu einem entscheidenden Hilfsmittel, besonders bei schweren Erkrankungen und in der Palliativversorgung.

  1. Schmerzbehandlung: Der wichtigste Aspekt der Morphinnutzung am Lebensende besteht darin, wirksame Schmerzlinderung bei erhaltener Wahrnehmung zu erreichen. Anders als bei vollständiger Sedierung ermöglicht die richtige Morphindosierung den Patienten, schmerzfrei und dennoch bei Bewusstsein und ansprechbar zu bleiben. Ärzte können die Dosis bei wechselnden Schmerzstärken schnell anpassen und so dauerhaften Komfort ohne Übersedierung sicherstellen. Dieses Gleichgewicht ermöglicht bedeutungsvolle letzte Momente mit Angehörigen.
  2. Atemerleichterung: Sterbende Patienten leiden oft unter belastender Atemnot. Morphin verringert das Gefühl von „Lufthunger“, ohne die Atmung zwangsläufig gefährlich zu verlangsamen. Es beruhigt die Angst, die typischerweise Atemprobleme begleitet, und durchbricht so den Kreislauf aus Panik und Atemnot. Bei Patienten im Endstadium hilft das Medikament, übermäßige Sekretbildung zu kontrollieren, die belastende Atemgeräusche und Beschwerden verursachen kann.
  3. Psychologische Unterstützung: Die beruhigende Wirkung von Morphin reduziert die bei Sterbenden häufige Angst deutlich. Durch die Förderung besserer Schlafmuster hilft es, einen normalen Tagesrhythmus in den letzten Tagen aufrechtzuerhalten. Die Fähigkeit des Medikaments, emotionalen Trost zu spenden, geht über die körperliche Erleichterung hinaus – es hilft Patienten, ihre Situation am Lebensende mit weniger Belastung zu bewältigen und oft friedlicher anzunehmen.

Medizinisches Fachpersonal überwacht die Morphinwirkungen durch regelmäßige Überprüfung der Schmerzstärke und Symptome, bei gleichzeitiger Kontrolle der Vitalzeichen und bedarfsgerechter Dosisanpassung. Diese sorgfältige Beobachtung stellt sicher, dass die wesentlichen medizinischen Vorteile von Morphin sicher genutzt werden können, während die erheblichen Risiken besonders für Patienten mit starken Schmerzen oder am Lebensende minimiert werden.

Morphin verursacht unserer Gesellschaft große Probleme, bietet aber auch enorme Lösungen, die in der Schmerztherapie und Palliativversorgung nicht wegzudenken sind.

Durch sorgfältige ärztliche Betreuung, richtige Anwendung und regelmäßige Überwachung können die Vorteile dieser Therapie sicher genutzt werden.

Für ehemalige Patienten, die in die Abhängigkeit gerutscht sind, gibt es in Europa viele professionelle Anlaufstellen, die Unterstützung bieten.

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