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Täglicher Kokainkonsum bringt keine positiven Eigenschaften einer Persönlichkeit zum Vorschein, sondern zeigt die Betroffenen eher von einer Seite, die unangenehm ist. Leider verschwindet das gereizte, anti-soziale und narzisstisches Koks-Verhalten nicht etwa mit dem Abklingen des Drogenrausches. Ursache für die dauerhafte Wesensveränderung sind neurobiologische Veränderungen in der Feinchemie des Gehirns, genauer gesagt im limbischen System, dem Bereich unserer Emotionen.
Koks ist ein Molekül, das die Dopamintransporter im Gehirn blockiert, was einen rapiden Anstieg von Dopamin im Gehirn verursacht. Dadurch wird das Belohnungssystem um ein Vielfaches mehr als normal aktiviert. Dies führt bei Konsumenten zu euphorischen Gefühlen, enormer Leistungsfähigkeit und erhöhter körperlicher Belastbarkeit. Doch die sogenannte “Leistungsdroge” ist zeitlich begrenzt und der Rausch flacht bereits nach 15–30 Minuten ab und ab diesem Moment können sich negative Emotionen, wie Gereiztheit und Nervosität äußern.
Wir berichten in diesem Artikel über die Persönlichkeitsveränderung durch Koks und welche Kokain-Langzeitschäden entstehen.
Kokain ist eine Stimulans des zentralen und vegetativen Nervensystems und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Ursprünglich sollte Kokain für medizinische Zwecke als Lokalanästhetikum (extern angewendet), Schmerz- und Grippemittel (oral eingenommen) auf den Markt kommen, doch dann fand man heraus, dass die Substanz süchtig macht und Nebenwirkungen sowie gesundheitsgefährdende Langzeitfolgen verursacht.
Das weiße, kristalline Kokain-Pulver wird aus den Blättern des Kokastrauchs oder auch Erythroxylon coca Lam gewonnen. Ursprünglich stammt die Pflanze aus der Andenregion Südamerikas. Konsumiert wird sie, wie bereits erwähnt, in Pulverform, das in der Regel geschnupft, inhaliert oder injiziert wird und somit schnell in den Blutkreislauf eindringt. In verarbeiteter Form ist Kokain unter dem Namen Crack bekannt. Es liegt nochmal ein gravierender Unterschied zwischen dem Schnupfen von Kokain, dem Inhalieren von reinem Kokain (Freebase) oder Crack vor. Das Inhalieren oder Rauchen macht direkt süchtig und ist sehr schädlich für Körper und Gehirn.
Der Konsum von Kokain scheint Menschen entweder dazu zu bringen introvertiert zu werden oder ein soziales Verhalten an den Tag zu legen. Zudem können Menschen dadurch entweder dominant oder selbstbezogen werden.
Erst haben die Konsumenten ein Hochgefühl und sind leistungsfähig, dann kommen die ersten Entzugserscheinungen. Die sogenannte Leistungsdroge ist zeitlich begrenzt. Die Bereitschaft mehr Drogen und Alkohol einzunehmen nimmt mit Koks zu.
Koks ist eine Psychostimulans und wirkt somit stimmungsaufhellend sowie beruhigend. Die Substanz ist genauer gesagt ein Wiederaufnahmehemmer der Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin und Serotonin, was bewirkt, dass diese drei Neurotransmitter über einen längeren Zeitraum als gewöhnlich im Bereich des Nucleus Accumbens des Striatums, welches sich im limbischen System des Gehirns befindet, aktiv sind:
Im zentralen Nervensystem bindet Koks an sich in der Membran der Nervenzellenden befindende Dopamin-Transporter und blockiert diese. Wenn Dopamin freigesetzt wird, dann kann es nicht mehr zurücktransportiert werden und verbleibt im synaptischen Spalt, dem Bereich zwischen den Nervenzellen. Dort sammelt sich Dopamin auf das Vierzigfache der üblichen Menge an und interagiert dort mit den Zellen (Neuronen), wodurch das Belohnungssystem so stark aktiviert wird, dass es zur Abhängigkeit kommen kann. Durch den stark erhöhten Dopaminspiegel kommt es zur Hyperaktivität im Gehirn und zu einer massiv erhöhten Leistungsfähigkeit, Konzentration und Motivation.
Auch bei den Botenstoffen Noradrenalin und Serotonin kommt es zu einem ähnlichen Mechanismus. Die Konzentration von Noradrenalin und Serotonin erhöht sich in der Synapse. Dies erzeugt angenehme Gefühle der Zuneigung, Liebe und Euphorie. Der Anstieg von Noradrenalin wirkt stress- und angstlösend. Das Selbstbewusstsein verbessert sich und Hemmungen werden abgebaut.
Außerdem blockiert Kokain die Signalübertragung der Nervenimpulse, indem es an Kokain spannungsabhängige Natrium-Kanäle bindet. Dadurch wirkt es schmerzstillend und nimmt Gefühle des Hungers. Den Anwendern fällt es einfacher, sich zu konzentrieren und wohl zu fühlen.
Es entstehen Schäden im Gehirn, genauer gesagt im Bereich des Nucleus Accumbens. Die durch Koks erhöhte Dopamin-Aktivität in diesem Gehirnbereich bewirkt auf Dauer eine Schädigung der Dopaminrezeptoren. Die Dopaminflut erzeugt Euphorie und geistige Erregbarkeit. Mit der Zeit benötigt der Körper jedoch immer mehr Kokain, um den gleichen Zustand wiederherzustellen. Wenn ihm nicht ausreichend Kokain zu Verfügung steht, dann sind die Folgen sind Konzentrationsstörungen, Gereiztheit und Depression. Somit steigt durch den Kokainkonsum die Bereitschaft mehr Drogen und Alkohol einzunehmen.
Kokain ist im Vergleich zu Amphetamin mild und es ist nach 1–2 Lines in der Regel kein Problem schlafen zu gehen. Das Ende einer Koksnacht, in der viel konsumiert und Alkohol getrunken wurde, ist jedoch oft mit negativen Emotionen verbunden, da im Gehirn alle Reserven der erwähnten Neurotransmitter ausgeschöpft sind. Daher leiden Konsumenten oft noch in derselben Nacht oder am nächsten Tag an Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit, Erschöpfung, Unsicherheit, vermindertem Selbstbewusstsein, Schuldgefühlen, Selbstvorwürfen, Angstzuständen, Depressionen bis hin zu Suizidgedanken.
Der Tag danach ist nach einer exzessiven Koksnacht oft für viele Betroffene eine Quälerei, weil sie depressiv, emotions- und antriebslos sind. Sie isolieren sich nach dem Kokainrausch und nehmen Beruhigungsmittel oder Alkohol ein, um die depressiven Nachwirkungen von Kokain zu bekämpfen.
Eine nachhaltige Persönlichkeitsveränderung auf Koks ist ein typisches Bild bei dauerhaftem Kokainkonsum. Der Betroffene legt ein antisoziales und narzisstisches Verhalten an den Tag.
Als gravierende psychische Folgen zeigen sich bei Dauerkonsumenten die folgenden Symptome:
Das Gehirn verändert sich, wenn eine Person über einen längeren Zeitraum regelmäßig Kokain einnimmt. Kokain überflutet das Emotionalhirn mit Wohlfühlchemikalien und verursacht daher genau bei den Emotionen Probleme. Ist der Kokser high, dann ist er kommunikativ, sozial und liebevoll. Kommt er jedoch von der Droge herunter, dann sinkt die Stimmung in den Keller und er wird emotionslos. Das Gehirn ist bei Abhängigen auf die Einnahme von stimmungsaufhellenden Drogen angewiesen, dann die eigene Leistung hängt nun von externen Substanzen ab.
Ja, gerade beim langjährigen Konsum ist mit Kokain – Langzeitschäden zu rechnen:
Unter Umständen kann sich bei Kokain-Konsumenten eine sogenannte Kokainpsychose entwickeln. Die Symptome dieser Störung sind paranoide Wahnvorstellungen, Verlust zur Realität, Halluzinationen. Die Psychose kann chronisch werden. Ein Beispiel für die Kokainpsychose ist der Dermatozoenwahn, bei dem der Suchtkranke panisch davon überzeugt ist, dass Würmer, Parasiten oder Insekten unter seine Haut kriechen und kratzt sich fortlaufend.
Die Kontaktfreudigkeit, die Betroffene oft in der Anfangsphase und sporadisch im Verlauf der Sucht an den Tag legten, vergeht beim Dauerkonsum und wandelt sich in eine ausgeprägte Kontaktstörung um. Es besteht laut Suchtexperten eine Tendenz zur Selbstisolation, die das Ende jeglicher sozialer Bindungen zur Folge haben kann.
Es gibt in der Regel bestimmte Anzeichen dafür, dass eine Person kokainabhängig ist. So kann man eine sogenannte Koksnase erkennen:
Täglicher Kokainkonsum kann die Lebenserwartung vor allen Dingen deshalb herabsetzen, weil viele Betroffene auch zu Alkohol, Nikotin und anderen Drogen greifen. Die Einnahme all dieser Stoffe über Jahre hinweg führt laut medizinischer Statistik zu einer geringeren Lebenserwartung. Zudem können Kokainexzesse tödlich enden und zum Beispiel zu Hirnschlag, Herzinfarkt oder Aneurysma führen.
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