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High functioning depression (deutsch: hochfunktionale Depression) beschreibt eine versteckte Form der Depression, bei der die Betroffenen – darunter meist Frauen – trotz enormer Leistungsfähigkeit depressive Symptome aufweisen, die für die Außenwelt kaum zu erkennen sind. Die Betroffenen haben ihr Leben perfekt unter Kontrolle und führen alle Aufgaben ohne Probleme aus. In der Regel suchen solche Patienten spät ärztliche Hilfe auf, da sie etwaige Symptome, wie Grübeln, innere Leere oder Schlafprobleme mit sich selbst ausmachen. Wenn jedoch übermäßiger Stress, eine Lebenskrise oder die Wechseljahre mit ins Spiel kommen, dann hilft oft nur der Gang zum Arzt.

Wir berichten in diesem Artikel alles Wichtige zum Thema “Hochfunktionale Depression – was tun?”. 

Hochfunktionale Depression ist die Bezeichnung für eine Form der Depression, die nicht schwerwiegend genug ist, um als klinische Depression diagnostiziert zu werden, da die Betroffenen “sehr gut funktionieren”. Bei einer klassischen Depression haben die Betroffenen in der Regel Probleme morgens aufzustehen oder ihren Tag zu bewältigen. Bei der hochfunktionellen Depression sind die Patienten jedoch in der Lage, die täglichen Aufgaben und Verpflichtungen zu erfüllen sowie in verschiedenen Aspekten des Lebens, wie Arbeit, Schule, Zuhause, Freundschaften und Beziehungen erfolgreich zu sein. 

Viele Patienten berichten, dass sie innerlich an Erschöpfung, Traurigkeit und Verzweiflung leiden, was sie jedoch mit sich selbst ausmachen. Wenn diese Menschen jedoch in eine Lebenskrise geraten, dann können die Symptome stark zunehmen. Da dies jedoch nicht in das Erfolgsprofil dieser Personen passt, werden die schwerwiegenden Symptome der Außenwelt verschwiegen oder gar erst sehr spät als Depression wahrgenommen.

Hochfunktionale Depression ist keine eigenständige Diagnose in den üblichen Krankheits-Klassifikationssystemen, da eine hochfunktionale Depression nicht den Kriterien einer klassischen depressiven Episode entspricht. Die Krankheit ist so schwer zu diagnostizieren, weil die Symptome der Betroffenen schwer für die Außenwelt zu erkennen sind. 

Laut Experten ähneln die Symptome der hochfunktionalen Depression den Beschwerden der „Dysthymie“ oder der „atypischen Depression“. 

Symptome atypische Depression

Patienten einer atypischen Depression unterscheiden sich von denen einer typischen Depression in der Art, Anzahl oder Dauer der Beschwerden. Außerdem können äußere Umstände direkten Einfluss auf die gedrückte Stimmung der Betroffenen ausüben und Momente von Freude und Glück auslösen. Betroffene dieser Form von Depression sind in der Regel in der Lage ihr Leben zu führen, doch sie fühlen sich oft ausgelaugt und matt. Manche Patienten leiden an Symptomen, wie vermehrtem Appetit, gesteigertem Schlafbedürfnis und Empfindlichkeit vor sozialer Zurückweisung oder Kritik. Auch Gefühle von Taubheit und Schwere der Gliedmaßen können auftreten. 

Symptome Dysthymie

Dysthymia oder Dysthymie ist eine Form der chronischen Depression, bei der die Patienten über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahre depressive Symptome aufweisen. Diese sind zwar leichter ausgeprägt als bei der typischen Depression, bestehen jedoch länger fort. Die Betroffenen können wochenlang normal sein und leiden dann wieder an depressiven Phasen. Für Außenstehende ist die nicht durchgängige und eher mild-depressive Symptomatik in der Regel kaum zu erkennen. 

Neben den gerade genannten Symptomen, sind laut Patientenerfahrungen möglicherweise die folgenden Beschwerden zu erwarten.

Erwachsene

  • Probleme zu Entspannen
  • Schlafstörungen
  • Schlechte Laune 
  • Niedrige Stress-Resistenz
  • Niedriges Energieniveau
  • Mangelnde Motivation
  • Erschöpfung
  • Grübeln
  • Schwierigkeiten, Glück und Freude zu empfinden
  • Ständiges Kritisieren sich selbst und anderen gegenüber
  • Selbstzweifel und überhöhter Perfektionismus
  • Trauer
  • Schuldgefühle

Kinder und Jugendliche 

Kinder und Jugendliche reden in der Regel weniger über ihr seelisches Befinden, als Erwachsene. Daher äußern sich die Symptome in der Regel auf andere Weise: 

  • Innere Unruhe
  • Körperliche Schmerzen
  • Desinteresse an Hobbys
  • Keine Lust zu Spielen
  • Unlust, das Haus zu verlassen
  • Ängste
  • Konzentrationsprobleme 
  • Leistungsabfall in der Schule
  • Äußerungen, weglaufen zu wollen

Im Internet und in den Praxen der Psychotherapeuten stehen kostenlose Depressionstests zu Verfügung. Es gibt einen Online-Selbsttest der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, der jedoch nicht die ärztliche Diagnose ersetzen kann. Vielmehr kann der Test Aufschluss geben, ob ein Besuch beim Arzt angebracht wäre oder nicht. 

Ursachen finden

Erstmal ist es wichtig, die möglichen Ursachen und Faktoren zu finden, die zur hochfunktionalen Depression führen können. Je nach Ursache ergeben sich dann die weiteren Schritte, Therapie und geeigneten Verhaltensweisen. Oft ist bei Patienten bereits eine genetische Disposition zur Depression vorhanden, die zum Beispiel durch ein hohes Stresslevel in Beruf, Schule oder Familie weiter aktiviert wird. Auch durch finanzielle oder existentielle Probleme können die depressiven Episoden entstehen. Hormonprobleme oder einer Neurotransmitter-Dysbalance können eine weitere körperliche Ursache darstellen. Auch Traumata, belastende Kindheitserlebnisse oder eine ständige Angst aufgrund einer gefährlichen Außenwelt können sehr belastend sein. 

Veränderung des Lebensstils

Patienten dieser Art von Depression sollten in jedem Fall versuchen, stressfrei und gesund zu leben. Eine Veränderung des Lebensstils kann oft ausreichend sein für Personen, die mit ihrer depressiven Verstimmung gut zurechtkommen. 

Die positiven Veränderungen umfassen:

  • Körperliche Betätigung: Die Produktion von Endorphinen wirkt depressiver Stimmung entgegen. Durch Ausdauersport oder regelmäßige Sportübungen produziert der Körper unsere Glückshormone
  • Gesunde ausgewogene Ernährung: Der Konsum von Haferflocken, Eiern, Biofleisch, Vollkornreis, Nüssen, vitamin- und mineralstoffreiche Kost trägt zu einer verbesserten Produktion von Serotonin, unserem Glückshormon, bei. 
  • Verzicht auf Alkohol und Drogen: Psychostimulanzen wie Alkohol und Drogen wirken zwar zuerst stimmungsaufhellend, doch nach einer gewissen Menge wirken diese Stoffe angstfördernd und machen depressiv. 
  • Ruhepausen und Entspannungsübungen: Bei jeglicher Form von Depressionen ist es wichtig, dass sich die Betroffenen entspannen und regelmäßige Ruhepausen einlegen. Geeignete Entspannungstechniken sind Meditation, Achtsamkeitsübungen, Yoga, Chi Gong, Tai-Chi und progressive Muskelentspannung

Andere Menschen miteinbeziehen

Bei dieser Art von Depression ist es typisch für die Patienten, dass sie ihre Beschwerden mit sich selbst ausmachen. Es ist jedoch enorm wichtig, andere Menschen in die Problematik der depressiven Symptome miteinzubeziehen und eine Art soziales Unterstützungsnetzwerk aufzubauen. Das Teilen der eigenen Probleme mit anderen Menschen kann oft zu besseren Lösungsansätzen führen. 

Da Menschen mit Depressionen häufig Schwierigkeiten haben, neue Verhaltensweisen in den Alltag zu integrieren, ist es ein empfohlener erster Schritt, die Hilfe eines Psychologen zu suchen, der bei diesem Prozess unterstützt und dabei hilft, diese Verhaltensänderungen in die Praxis umzusetzen. Um die effektivsten Wege zur Bewältigung einer hochfunktionellen Depression zu bestimmen, ist es entscheidend, zunächst eine genaue Einschätzung aller Symptome zu erhalten und die genauen Ursachen für die Depression zu finden. Mehrere Therapieansätze sind in diesem Fall geeignet:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) – eine wirksame Behandlung, bei der sowohl die Muster negativer Gedanken als auch die Verhaltensweisen, die das tägliche Leben der depressiven Person negativ beeinflussen, identifiziert und geändert werden. 
  • Personenzentrierte Therapie – ein Konzept, die es Patienten ermöglicht, ihre Anliegen in einer sicheren, unterstützenden Umgebung zu verstehen und zu lösen.
  • Psychodynamische Therapie – ein Stil, der die Rolle der Depression des unbewussten Geistes untersucht. Patienten nähern sich ihren unbewussten Prozessen an und versuchen sich diese bewusst zu machen.
  • Lösungsorientierte Kurztherapie – ein Ansatz, der sich an Lösungen orientiert, die schnell umgesetzt werden können.

Wenn die depressiven Symptome der Betroffenen sehr stark sind, dann kommen in der Regel Antidepressiva zum Einsatz. Es gibt fünf Grundtypen von Antidepressiva, die wie folgt kategorisiert werden:

  • Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs)
  • Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs)
  • Trizyklische Antidepressiva
  • Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
  • Atypische Antidepressiva

Da jeder Körper anders auf Antidepressiva reagiert, was Wirkung und Nebenwirkungen angeht, kann es sein, dass Patienten gerade in der Anfangsphase der Einnahme feststellen, dass sie ein anderes Präparat benötigen. Dies ist im Falle von Antidepressiva kein Problem, da die Auswahl relativ groß ist. Es ist sehr wichtig, offen für einen zweiten oder sogar dritten Versuch mit Antidepressiva zu sein, um das wirksamste zu finden. 

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, professionelle Hilfe für hochfunktionale Depressionen zu erhalten, darunter:

  • Fragen Sie Ihren Hausarzt nach einer Überweisung zu einem Psychotherapeuten
  • Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach einer Liste mit psychiatrischen Dienstleistern in Ihrer Nähe
  • Verwenden Sie einen Online-Dienst zur Suche nach einem geeigneten Therapeuten in der Nähe
  • Folgende Stellen bieten online Hilfe zum Thema Depression an: Deutsche Depressionsliga E.V. und Deutsche Depressionshilfe

WIE THE BALANCE HELFEN KANN

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