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Früher wurde die Depression in endogene und exogene Depression eingeteilt. Die endogene Depression hat keinen erkennbaren äußeren Auslöser oder eine organische Ursache. Die exogene Depression wird durch äußere Faktoren, wie Trauma, Verlust einer Bezugsperson erzeugt. Diese Begriffe sind heutzutage in der Fachwelt jedoch nicht mehr üblich. Sie werden jedoch dennoch verwendet. Bei einer endogenen Depression liegen veränderte Stoffwechselprozesse im Gehirn vor, die zu Symptomen wie blockierten Gefühlen, Gewichtsverlust und Herzproblemen führen kann.
Wir berichten in diesem Artikel alles zum Thema endogene Depression, von Symptomen bis hin zu den Ursachen.
Die endogene Depression wird als solche bezeichnet, weil die Ursache von innen heraus kommt, also endogen ist. Die Symptome treten dabei ohne eine erkennbare Ursache auf. Früher wurde die endogene Depression als eine eigenständige Störung angesehen, heutzutage fällt sie jedoch unter die klassische Depression und wird nur noch selten unter der endogenen Bezeichnung diagnostiziert.
Auch bekannt als klinische Depression, ist die endogene Depression eine Stimmungsstörung, die durch anhaltende und intensive Gefühle der Trauer über längere Zeit hinweg gekennzeichnet ist. Diese Gefühle wirken sich negativ auf die Stimmung und das Verhalten aus. Sie kommen in der Regel plötzlich aus dem Nichts und beeinflussen verschiedene körperliche Funktionen, wie Schlaf und Appetit:
Durch- und Einschlafstörungen: Depressive Menschen schlafen in der Regel schlechter ein und weniger tief. Sie haben nachts in der Regel Probleme abzuschalten. Der Schlafmangel führt zu weniger Stressresistenz und zum Anstieg der depressiven Symptome, da die Welt unausgeschlafen oft ziemlich trist aussehen kann.
Gewichtsverlust: Unsere Gefühle beeinflussen in der Regel recht schnell unseren Magen, das hat sicher jeder schon bemerkt. Bei der endogenen Depression kommt es daher durch schmerzhafte oder negative Gefühle und durch Zustände wie Antriebs- und Lustlosigkeit zu einem flauen oder zugeschnürten Magen sowie einer Abwehrhaltung gegenüber der Nahrung. Die Essensverweigerung führt dann automatisch zu Gewichtsverlust.
Gewichtszunahme: Manche Betroffene einer Depression betreiben jedoch Frustessen oder sind hungriger als sonst. Essen als Trost kann sich beruhigend anfühlen und die Betroffenen nehmen an, dass Nahrung vorübergehend Traurigkeit, Leere und andere emotionale Belastungen lindert, besonders während der langen, dunklen Wintermonate. Daher kann es in diesen Fällen zu einer Gewichtszunahme kommen.
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Gefühle von großer Trauer, Wut oder Angst zu einer vorübergehenden Herzschwäche führen können, was auch als Broken-Heart-Syndrom (Takotsubo-Syndrom) bezeichnet wird. Durch die depressiven Gefühle und Stimmungen kommunizieren bestimmte Hirnareale schlechter. Es geht dabei um die Hirnbereiche, welche für die Verarbeitung von Emotionen und die Kontrolle von unbewussten Körperfunktionen, wie der Atmung und dem Herzschlag verantwortlich sind. Daher können sich die bei einer Depression typischen Gefühle auf die Atmung auswirken.
Oft berichten Patienten einer chronischen Depression von Symptomen, wie flacher oder schwerer Atmung und Keuchen. Der Druck auf der Brust wird zudem durch Gefühle von Wut, Traurigkeit und heftiger Angst erzeugt, die wortwörtlich das Herz umklammern und dort Druck sowie Schmerzen erzeugen. Besonders Frauen, welche die Menopause abgeschlossen haben, sind von dem Broken-Heart-Syndrom betroffen und berichten von Herzrasen und -stechen und Druck auf der Brust. Unser Herz kann natürlich nicht brechen, starker emotionaler Stress kann jedoch der Auslöser für eine plötzlich auftretende Herzfunktionsstörung sein. Wie Herz und Gehirn bei traurigen Gefühlen aufeinander wirken, versuchen Neurowissenschaftler und Kardiologen jedoch immer noch herauszufinden.
Der Negativitätseffekt oder die kognitive Verzerrung ist bei Depressionen ausgeprägt. Nach der Theorie von Aaron T. Beck kommen die kognitiven Verzerrungen (negative Denkweisen) einerseits von der Depression oder anderen psychischen Störungen, und andererseits tragen sie auch zu ihrer Aufrechterhaltung bei. Daher können durch die verzerrte Wahrnehmung keine korrigierenden Erfahrungen gesammelt werden, welche die aktuellen Überzeugungen widerlegen.
Typische Gedanken bei Depression sind zum Beispiel:
Im Gehirn der Betroffenen von Depressionen bilden sich Gedankenkreise zu Themen, wie Schuld, Negativ-Beurteilung und Versagen. Dabei werden mentale Untertitel zu allen Gedanken (bei realen Situationen oder Erinnerungen) erzeugt. Es werden jede Geste und jedes Wort auf negative Weise beurteilt. Außerdem richten Betroffene ihren Fokus primär auf negative Gedanken und Beurteilungen. Durch die zuvor genannten Veränderungen in der Gehirnchemie, die bei Depressionen vorliegt, ist eine kognitive Verzerrung normal. Somit nehmen schräge, negative und abstruse Gedanken zu und wiederholen sich.
Emotionslosigkeit: Betroffene von Depression können Gefühle wie Trauer verstärkt wahrnehmen. Oft ist es jedoch auch der Fall, dass Patienten eine innere Leere und Abgestumpftheit gegenüber Gefühlen zu anderen, wie z.B. Liebe, Empathie, Anteilnahme, Einfühlungsvermögen wahrnehmen. Anstelle von Gefühlen empfinden die Betroffenen dann einfach gar nichts.
Depression: Liebesgefühl weg
Depressive Menschen beschreiben ihre Reaktion auf Geschehnisse mit dem Partner als ein Gefühl der absoluten Gefühlslosigkeit. Von einem Moment auf den anderen sind sie eigentlich nicht mehr verliebt. Sie können das Gefühl der Liebe nicht mehr aufrufen und empfinden. Daher können sie sich auch nicht äußern, wenn sie zu einer Reaktion aufgefordert werden. Innerlich ist alles abgestorben, die Gefühle sind erkaltet und es sieht so aus, dass eine seelische Mauer entstanden ist.
Die Depression kann den Betroffenen also die grundlegende Fähigkeit rauben, Liebe zu empfinden und auszudrücken. Dies führt in der Regel dazu, dass sich die Betroffenen einer Depression wertlos und alleine fühlen. Dadurch dass sie nichts mehr empfinden können, scheint es so, als würden sie keine Liebe verdienen.
Depression: Rückkehr der Gefühle
Wenn Menschen an depressiven Phasen leiden, dann kommt bei ihnen der Moment der Besserung, wenn sie sich wieder in einer gesunden Phase befinden. Dann sind alle Gefühle wieder da. Bei einer entsprechenden Therapie (Medikament und Psychotherapie) und einer gesunden Lebensweise kommt verminderte Empfinden von Liebe, Freude und Emotionen zurück, sobald sich die Neurotransmitterkonzentration im Gehirn normalisiert.
Ursache für exogene Depression: Bei der klassischen Depression herrscht laut wissenschaftlichen Erkenntnissen eine Kombination aus den folgenden Faktoren vor: genetische, biologische, psychologische und Umweltfaktoren. Durch äußere Faktoren, wie einem Trauma, dem Verlust eines geliebten Menschen oder der Trennung vom Lebensgefährten kann eine depressive Verstimmung ausgelöst werden.
Ursache für endogene Depression: Eine endogene Depression tritt ohne das Vorhandensein von erlebnisreaktiven oder seelischen Faktoren, wie Stress oder Trauma auf. Laut medizinischer Statistik findet man Betroffene einer endogenen Depression gehäuft unter Blutsverwandten, wobei dies jedoch nicht immer der Fall ist. Aus diesem Grund könnte eine endogene Depression auch als eine auf genetische und biologische Faktoren basierende Depression bezeichnet werden. Mit biologischen Faktoren sind Veränderungen in der Hirnchemie gemeint:
Endogene Depression: Veränderte Stoffwechselprozesse im Gehirn
Viele Studien aus der Biochemie deuten darauf hin, dass die depressive Störung durch Veränderungen der Neurotransmitterkonzentration im Gehirn gekennzeichnet ist. Neurotransmitter übermitteln Signale zwischen den Zellen. Sie befinden sich an der Kontaktstelle zweier Nervenzellen im Nervensystem. Wenn ein Mangel oder Überschuss der Neurogtransmitter im Gehirn vorhanden ist, so kommt es zu mentalen Störungen, die oft auch körperliche Folgen haben.
Folgende Neurotransmitter führen dazu, dass Menschen mit Depressionen typische Gedanken und Gefühle von Negativität, Schuld, Angst und Negativ-Bewertung aufweisen:
Bei einer endogenen Depression ist eine verminderte Konzentration von Serotonin zu verzeichnen. Der chronische Mangel an diesem Glückshormon sorgt für depressive Verstimmung, Emotionslosigkeit, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit sowie Antriebslosigkeit, verstärkte Reizbarkeit, erhöhte Schmerzwahrnehmung und vermehrte Angst.
Depressionspatienten weisen eine verminderte Konzentration von Dopamin auf, das für Leistung, Motivation, Denkprozesse, Antrieb, Aufmerksamkeit und Konzentration zuständig ist. Wenn ein Mangel an Dopamin vorherrscht, wie es auch bei ADHS und Morbus Parkinson der Fall ist, dann kommt es zu Reizüberflutung wenn andere Menschen im Raum sind, Antriebslosigkeit, schwindender Konzentration, fehlender Motivation, Grübelgedanken, Müdigkeit und Gedächtnislücken.
Bei Depression herrscht auch ein Mangel an Noradrenalin, dem Gegenspieler des Stresshormons Adrenalin. Der Botenstoff fördert die Aufmerksamkeit, Wachheit und Konzentration. Er beeinflusst auch die Motivation. Ist zu wenig Noradrenalin vorhanden, dann fühlen die Menschen innere Unruhe, verminderte Stressresistenz und Ängstlichkeit.
Der Botenstoff ist unter anderem für die Regulation wichtiger Körperfunktionen, wie z.B. Gedächtnis, Denkprozesse, Konzentration, Herzschlag und Atmung zuständig. Außerdem überträgt der Botenstoff auch Signale von Nerven- auf Muskelzellen. So führt ein Mangel zu Konzentrationsschwäche, Schlafproblemen, Parkinson und Alzheimer und ein Überschuss an Acetylcholin zu Depressionen sowie zu Grübelgedanken. In zahlreichen Studien wurde bei depressiven Patienten eine erhöhte Tätigkeit von Acetylcholin im Blut nachgewiesen.
Dies ist der primäre Botenstoff, welcher für die beruhigende Wirkung beim Menschen verantwortlich ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass Betroffene einer Depression in vielen Fällen eine zu niedrige GABA-Konzentration im Blut aufweisen. Zusätzlich ist der Neurotransmitter wichtig für die optimale Funktion des Immunsystems, Stoffwechsels und Appetits. Somit führt eine niedrige Konzentration an GABA zu depressiven Gedanken, Veränderungen des Appetits, Schlaflosigkeit und verminderter Stressresistenz.
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