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INHALT
Unter der Bulimia nervosa versteht sich eine Ess-Brech-Sucht, eine Essstörung, die so von außen nicht erkennbar ist. Betroffene werden von wellenförmig auftretenden Heisshungerattacken geplagt, wobei die Patienten in regelmässigen Abständen von Essanfällen heimgesucht werden. Innerhalb eines kurzen Zeitraums leiden die Betroffenen unter einer regelrechten Ess-Sucht, sodass sie viel mehr als normale Menschen zu sich nehmen. Allerdings gelangen sie dann in einen starken Sog, denn durch die Einnahme von großen Mengen an Lebensmitteln, kommt es schnell zu einer Gegenreaktion des Körpers. Hier trifft der starke Essenswunsch auf die Gier nach einer schlanken Figur und einem geringen Körpergewicht.
Die Nebenwirkungen der psychischen Erkrankung der Bulimie wird in zwei Phasen unterteilt – Nebenwirkungen, die sich bereits kurz nach dem Essanfall zeigen und die langfristigen Nebenwirkungen, die erst nach einem längeren Zeitraum auftreten. Im Folgenden werden die zwei Arten der Nebenwirkungen gegenübergestellt:
Die kurzfristigen Folgen der Bulimia nervosa treten sofort nach einer Essattacke auf. Dabei können sowohl körperliche Anzeichen als auch psychische Anzeichen auf eine Bulimie hinweisen. Die Betroffenen versuchen – nach dem zu große Mengen an hochkalorischer Nahrung zu sich genommen haben – diese durch ein gezieltes Erbrechen wieder loszuwerden. Sie empfinden einen massiven Druck und haben das Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren.
Langfristige Folgen hat die Bulimie sowohl für den Körper als auch für die Psyche. Es kann durchaus zu einer Schädigung von den verschiedenen Organen kommen, wobei es vor allem die Speicheldrüse durch eine Vergrößerung trifft. Sie wird durch das kontinuierliche Würgen beim Erbrechen hervorgerufen. Durch den säurehaltigen Mageninhalt können Zahnschmelz und Speiseröhre Schaden nehmen. Ein Elektrolyte-Mangel verursacht Herzprobleme.
Viele Patienten verwenden sogar Holzstäbchen, um das Erbrechen zu provozieren und das konsumierte Essen wieder auszuscheiden. Andere nehmen vermehrt Medikamente wie harntreibende oder abführend wirkende Präparate ein, um die Nahrung wieder auszuspucken. Auch psychische Probleme entstehen, es entwickeln sich Ängste, Schamgefühle und auch Selbstmordgedanken steigen stark an.
Bei einer Therapie der Bulimie gilt, dass der Zeitpunkt der Diagnose einen wesentlichen, positiven Effekt auf die Besserung bzw. Heilung hat. Während der Therapie geht es vorrangig darum, das Verhältnis des Patienten zur Nahrung wieder zu normalisieren und dafür zu sorgen, dass Patienten wieder normal essen können. Es gibt verschiedene Formen, um die Essstörung zu behandeln, wobei die Schwere der Erkrankung eine wesentliche Rolle spielt. Dabei lassen sich im Kern drei unterschiedliche Behandlungsformen unterschieden – eine ambulante Behandlung mit einzelnen Sitzungen, in der Tagesklinik oder vollstationär in einer Klinik.
Insgesamt besteht die Behandlung einer Bulimie als Essstörung aus drei verschiedenen Säulen, die für die Therapie eines Patienten unabdingbar mit einbezogen werden müssen. Dazu gehört die psychische Therapie, aber auch die körperliche Rehabilitation und Ernährungstherapie sowie die Unterstützung durch die eigene Familie.
Es ist wichtig, dass sich die erkrankten Patienten wohl und geborgen fühlen, wobei die Unterstützung durch Familie und Freunde eine große Hilfe sind. Zudem motivieren die Familienmitglieder und Freunde und ermutigen sie, die Therapie fortzuführen. So finden die Patienten immer auch ein offenes Ohr, wenn die Therapie ins Stocken gerät.
Liegt eine starke Persönlichkeitsstörung beim Betroffenen vor oder sind die Patienten noch nicht volljährig, sollte unbedingt über die Integration der Eltern in die Therapie nachgedacht werden. Gerade, wenn sie bereits eine ausgeprägte Symptomatik zeigen, schwerwiegende Störungen der eigenen Persönlichkeit zu erkennen sind oder sogar eine Suizidgefahr vorhanden ist, muss die Einweisung in eine Klinik erfolgen.
Sind bereits organische Schädigungen vorhanden, die eine medizinische Behandlung notwendig machen, liegt dies häufig im Medikamentenmissbrauch oder in der Balancestörung von Natrium oder Kalium begründet. Dies führt wiederum zu massiven Herzrhythmusstörungen.
Um eine Bulimie zu diagnostizieren, wird ein ausführliches Gespräch mit einem Facharzt geführt, der sich mit Essstörungen auskennt. In diesem ersten Gespräch geht es vorrangig um die Ernährungsart, die Essgewohnheiten und verschiedene Punkte zum Lebensstil, das soziale Umfeld und die psychische Verfassung. Zudem wird eine gründliche körperliche Untersuchung beim Patienten gemacht, um den körperlichen Zustand genauer zu erfassen und zu erkennen, ob die Gefahr einer Essstörung bereits vorhanden ist.
Grundsätzlich wird die Diagnose einer Bulimie von ärztlicher Seite erst dann gestellt, wenn die typischen Anzeichen einer Bulimie auch tatsächlich auftreten. Dazu gehören
Patienten wollen ihr Verhalten kompensieren, denn ihr eigenes Selbstwertgefühl leidet bei einer Bulimie stark. Zudem haben sie Angst, dass sie zu dick werden und sich der Körper verformt.
Die kognitive Verhaltenstherapie bei der Bulimie hat sich vor allem bei Erwachsenen und bei Jugendlichen ab 17 Jahren als am erfolgreichsten gezeigt. Bei dieser Art Therapie geht es darum, das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der Patienten zu stärken, indem die Einstellungen zu den Essstörungen korrigiert werden. Gleichzeitig erfolgt der Aufbau von alternativen, aber selbstwertsteigernden Themen, die mit dem Essverhalten so nichts zu tun haben. Dadurch, dass sich die Betroffenen mit der Thematik auseinandergesetzt haben, können auch die zugrundeliegenden Probleme für das Auftreten der Bulimie eruiert werden.
Durch die Ermittlung der Ursachen kann eine Motivationssteigerung erreicht werden, mit der es gelingen kann, schneller am Ziel der Therapie anzukommen. Diese Art der Therapierung eignet sich vor allem für ältere oder besonders motivierte Patienten, da die jüngeren Kranken oft nicht bereit sind, sich mit aller Kraft der Heilung zu widmen. Auch hier spielt der Status der Erkrankung eine Rolle, denn wenn eine Bulimie noch nicht chronisch geworden ist, kann es auch noch mit einer Mischtherapie behandelt werden. Doch auch hier wird den Patienten zur Heilung der Essstörung ein hohes Mass an Disziplin abverlangt.
Für Essstörungen – darunter auch die Bulimie – gibt es einen speziellen, medizinischen Test. Er kann helfen herauszufinden, ob jemand an der Erkrankung leidet oder nicht. Dabei ist der «Essstörungstest-26» wohl der bekannteste Test, den es auf dem Markt gibt. Für seine Anwendung braucht es lediglich den «Body Mass Index» des Patienten und den Test selbst. Patienten, die das Gefühl haben, dass sie nicht mehr gesund sind und die typischen Brechattacken haben, sollten die Fragen des Fragebogens nach bestem Wissen und Gewissen beantworten und können so herausfinden, ob sie selbst von einer Bulimie betroffen sind.
Bei Essstörungen gibt es mittlerweile ein gutes Netz an unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten, sodass jeder sich seinen besten Behandlungsplan zusammenstellen kann. Neben Selbsthilfegruppen gibt es ambulante Sitzungen, Psychotherapie oder Familientherapien.
Das breite Angebot wendet sich dabei nicht nur an die jungen Frauen und Mädchen, die als besonders gefährdet gelten, sondern auch an betroffene Männer und Jungen. Welche Therapie am Ende für die Patienten genutzt werden kann, hängt dabei immer von der individuellen Symptomatik und der persönlichen Situation des Patienten ab und muss ärztlich abgeklärt werden.
Zu einer Therapie gegen Essstörungen wie Bulimie gehören mehrere Punkte, die zu berücksichtigen sind. Aufgrund der Vielfalt der Ursachen und der teils schwerwiegenden gesundheitlichen Spätfolgen für den Patienten muss die Behandlung körperlich und psychisch genau auf das Krankheitsbild Bulimie zugeschnitten sein.
Daher sollten die Patienten immer ärztlich und psychisch umsorgt werden. Der eigene Hausarzt kümmert sich um die ursprüngliche Diagnose und begleitet die Patienten während der gesamten Therapie, d.h. kontrolliert regelmässig das Gewicht, überprüft die Laborwerte und die organischen Funktionen – vor allem das Herzen und die Nieren.
Die Psychotherapie – die ein fester Bestandteil einer Therapie bei Essstörungen ist – kümmert sich vor allem um die Behandlung der Symptome der eigentlichen Essstörung und aller begleitenden psychischen Symptome, wie ein fehlendes Selbstwertgefühl. Mehrere Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass die kognitive Verhaltenstherapie – die bereits beschrieben wurde – am besten gegen Essstörungen einsetzbar ist.
Gleichzeitig muss eine Ernährungstherapie gemacht werden, um den normalen und gesunden Umgang mit Essen wieder zu lernen. Dazu muss eine Essstruktur entwickelt und normale Portionsgrössen vermittelt werden.
Mehreren Untersuchungen zufolge gilt die «kognitive Verhaltenstherapie» als die optimale Behandlungsform von Bulimie. Die Therapie hilft zuverlässig, das Selbstwertgefühl des Patienten, durch Stärkung von anderen Lebensbereichen, zu steigern. Diese Art Therapie hilft, dass die Motivation und Disziplin Kranken während der Behandlung gesteigert werden. Auch persönliche Defizite werden kompensiert.
Bei der leichten Form ist es möglich. Nur in Fällen, in denen die Bulimie bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, kann die Nutzung von Medikamenten notwendig werden. Es ist dabei allerdings immer notwendig, den Arzt vorab zu fragen, ob die Einnahme von Medikamenten richtig ist. Nur, wenn der Arzt sein Einverständnis erteilt, darf eine Einnahme erfolgen.
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