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Belastungsstörungen resultieren aus einem erlebten, traumatischen oder belastenden Ereignis. Das Belastungssyndrom gliedert sich in zwei Arten: Die akute Belastungsstörung (ASD) ist die kurz andauernde sofortige Reaktion auf ein belastendes Ereignis und die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) tritt nach Wochen ein. Besonders bei PTBS können die Symptome langwierig und von außerordentlicher Schwere gekennzeichnet sein.
Wir beschreiben in diesem Artikel die alles Wissenswerte zum Thema Belastungsstörung.
Die Belastungsstörung, auch Belastungssyndrom genannt, ist die Reaktion auf ein einmaliges oder fortbestehendes, traumatisches Ereignis, welches starken Stress seitens des Betroffenen zur Folge hat. Die stressbedingte Belastungsstörung kann sich im Laufe der Zeit chronifizieren und zu permanenten Symptomen und Verhaltensstörungen führen.
Zu den spezifischen Belastungsstörungen gehören die akute Belastungsstörung, auch als Nervenzusammenbruch bezeichnet wird, die posttraumatische Belastungsstörung sowie Anpassungsstörungen. Diese Störungen verursachen ähnliche Symptome, unterscheiden sich jedoch in ihrer Dauer oder Intensität:
In den Wochen nach einem traumatischen Ereignis kann sich eine Angststörung, die als akute Belastungsstörung bezeichnet wird, entwickeln. ASD tritt typischerweise innerhalb eines Monats nach einem traumatischen Ereignis auf und dauert mindestens drei Tage und bis zu einem Monat an.
Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine häufige und behindernde Angststörung, die sich entwickeln kann, nachdem eine Person extrem belastenden Ereignissen ausgesetzt war, die durch tatsächliche oder drohende Schäden an sich selbst oder anderen gekennzeichnet sind. Das Ereignis liegt im Allgemeinen außerhalb des Bereichs der üblichen menschlichen Erfahrung und bei fast jeder Person signifikante Belastungsstörung-Symptome von Stress und Angst hervorrufen würde. Zum Beispiel sind stellen diese Geschehnisse eine ernsthafte Bedrohung des eigenen Lebens oder der körperlichen Unversehrtheit dar.
Die Forschung legt nahe, dass die subjektive Reaktion des Individuums auf das Ereignis (im Gegensatz dazu, wie „die meisten“ Menschen reagieren würden) eine wichtige Determinante ist. Manche Menschen können das Geschehnis gut verarbeiten und bei anderen Menschen ist eine chronische Belastungsstörung vorprogrammiert, die eventuell ein Leben lang anhalten wird.
Die komplexe posttraumatische Belastungsstörung (auf Englisch: Disorders of extreme stress not otherwise specified, kurz DESNOS) ist eine chronische Belastungsstörung der besonderen Art und beschreibt einen traumaassoziierten Symptomkomplex.
In diesem Fall müssen die Kriterien einer PTBS nicht erfüllt sein, denn im Vordergrund stehen die folgenden Beschwerden:
Das komplexe Belastungssyndrom tritt nach einem lang anhaltendem, wiederholtem Trauma auf. Ereignisse, in denen die betroffene Person sich über eine längere Zeit hinweg stark unterwerfen musste, lassen die selbstzerstörerischen Verhaltensweisen hervortreten. Zum Beispiel bei einer Entführung, in Kriegsgefangenschaft, bei langjährigem Kindesmissbrauch oder bei einem erzwungenen Aufenthalt in einer Sekte leiden die Betroffenen unter körperlicher Gewalt, Ausbeutung oder Vergewaltigung. Die langanhaltenden oder wiederholten Traumatisierungen bewirken pathologische Veränderungen im Gehirn. Besonders Kinder, die jahrelang missbraucht wurden, werden später häufig mit Somatisierungsstörung, Borderline-Persönlichkeitsstörung oder multipler Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.
Obwohl Depressionen und Angstzustände oft im Vordergrund stehen, haben Menschen mit traumabedingten Störungen oft eine Vielzahl von Beschwerden, die nicht offensichtlich mit dem traumatischen Ereignis zusammenhängen.
Die folgenden Symptome sind die eines Nervenzusammenbruchs oder einer Panikattacke, die als direkte Reaktion auf ein einmaliges Ereignis folgt:
Bis zu 4 Wochen nach dem Ereignis können folgende Symptome auftreten, die denen von PTBS sehr ähnlich sind:
Wiederkehrende, unkontrollierbare und störende, belastende Erinnerungen an das Ereignis, bei denen intensives körperliches oder seelisches Leid hochkommt. Viele Patienten einer akuten Belastungsstörung berichten von der Angst, dass sich das traumatische Ereignis wiederholen könnte. Weiterhin kommt es zu Beschwerden, wie ein veränderter Realitätssinn mit Gefühlen der Benommenheit, Gedächtnisverlust, Konzentrationsprobleme, Wutausbrüche, Reizbarkeit, Schlafstörungen, übertriebene Ängstlichkeit und Wachsamkeit sowie Vermeidungsverhalten im Zusammenhang mit dem Ereignis (Personen, Orte, Gespräche, Aktivitäten, Objekte und Situationen). Die Reaktion der Person war in diesem Moment mit intensiver Angst, Hilflosigkeit oder Entsetzen und emotionaler Betäubung (dissoziative oder psychogene Amnesie, Interessenlosigkeit und Entfremdung Bezugspersonen) verbunden. Viele Betroffene berichten von einem unangenehmen Gefühl einer verkürzten Zukunft.
Die Beschwerden des posttraumatischen Belastungssyndroms resultieren entweder aus der akuten Belastungsstörung oder sie treten erst nach einem Monat des Ereignisses oder später auf. Kinder, Männer und Frauen weisen in der Regel leicht abweichende Symptome auf und werden daher separat genannt. Außerdem werden die Beschwerden bei Erwachsenen, die ein Kindheitstrauma erlitten haben, beschrieben.
Eine Person mit einer umfangreichen Vorgeschichte von psychischen Problemen, die dann ein traumatisches Ereignis erlebt, kann besonders anfällig für die Entwicklung einer PTBS sein. Die chronische Belastungsstörung weist eine hohe Komorbidität mit anderen psychiatrischen Erkrankungen auf. Betroffene mit einer chronischen PTBS erleben in der Regel auch chronische Stimmungsstörungen, die mit einer der folgenden mentalen Störungen verbunden ist:
Die PTBS ist nur eine, wenn auch spezifische, Form der Traumafolgestörungen. Die psychosomatische Belastungsstörung ist zum Beispiel dissoziativen Folge-Störungen wie der somatoformen Schmerzstörung verbunden.
Frühere Traumata und die Entwicklung einer PTBS können auch Risikofaktoren für eine spätere Exposition gegenüber zusätzlichen Traumata sowie der Entwicklung anderer psychosomatischer und psychischer Krankheiten sein, insbesondere im Fall von Suchterkrankungen. Es wurde zum Beispiel die Hypothese aufgestellt, dass Alkohol- und Substanzmissbrauch in vielen Fällen den Versuch einer Person darstellt, ihre Belastungsstörung-Symptome „selbst zu behandeln“. Das Problem am erhöhten Alkohol- und/oder Drogenkonsum ist, dass die Betroffenen in diesem Zustand gefährdet sind, weitere traumatische Ereignisse zu erleben, als wenn sie nüchtern sind und ihr Verhalten sowie die Situationen, denen sie sich aussetzen, unter Kontrolle haben.
Bei Angst-, Panik- und Abhängigkeitsstörungen steht eine Übererregungskomponente im Vordergrund und, bei Somatisierungsstörung, Depression sowie dissoziativen Störungen ist die Vermeidungskomponente vorherrschend.
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