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Die akute Belastungsstörung (ABR) oder auch akute Belastungsreaktion zählt zu den trauma- und stressbedingten Störungen. Dieser Zustand wird allgemein auch als Nervenzusammenbruch oder Schock beschrieben und kann zur temporären Arbeitsunfähigkeit führen können. Die Symptome umfassen in der Regel Verwirrtheit, Amnesie, Bewusstseins- und Verhaltensveränderungen.
Wir berichten in diesem Artikel alles Wichtig über das Thema akute Belastungsstörung.
Die akute Belastungsreaktion beschreibt eine vorübergehende psychische Störung als Reaktion auf ein traumatisches Ereignis. Es ist von traumatischen Belastungen die Rede, welche Menschen derart erschüttern können, dass sie ihr Leben nicht wie gewohnt weiter leben können. Zu diesen Belastungen zählen:
Die akute Belastungsreaktion ist von außergewöhnlichem Stress gekennzeichnet. Sie tritt innerhalb einer Stunde nach dem Ereignis auf und klingt in der Regel innerhalb von 2-3 Tagen ab. Es ist jedoch auch möglich, dass die Symptome bis zu einem Monat andauern. Unter den Belastungsstörungen gibt es jedoch auch die langfristig andauernden Beschwerden. Diese Störung wird als posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bezeichnet.
Um medizinische Diagnosen und Behandlungen zu strukturieren und einheitlich zu benennen, wurden die ICD-Codes geschaffen. ICD ist ein internationales System, um medizinische Diagnose zu vereinheitlichen. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, was zu Deutsch „Internationale Klassifikation der Krankheiten“ bedeutet.
Im ICD-10 fallen die akuten Belastungsstörungen in die Kategorie F43.0: Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen. Dabei wird die akute Störung den Angststörungen untergeordnet. Laut ICD-10 Code beschreibt die akute Belastung des Betroffenen eine Krisenreaktion, Kriegsneurose, Krisenzustand oder psychischen Schock.
Die ABR ist eine kurzfristige Reaktion auf starken Stress und bezeichnet den Schockzustand des Betroffenen, während PTBS als eine schwerwiegende Krankheit bezeichnet wird. In der Regel tritt PTBS als Reaktion auf ein Trauma nach 1-6 Monaten des Ereignisses auf. Menschen, die eine posttraumatische Belastungsreaktion erst nach mehreren Wochen oder gar Monaten entwickeln, haben zuvor in vielen Fällen an einer akuten Belastungsreaktion gelitten. Die Symptome einer PTBS sind in der Regel zusammen mit Zwangsstörungen, Depressionen und Angststörungen langfristige Folgeerscheinungen eines Traumas. Die akute Belastungsstörung tritt jedoch unmittelbar nach dem Ereignis auf.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Antwort des Körpers auf starken Stress. Bei PTBS-Patienten finden sich andere Stresshormonprofile als bei Menschen, die an einem akuten Belastungssyndrom leiden. Während Betroffene von ABR unter einer starken, aber kurzfristigen Belastungsstörung-Symptomen leiden, führt der Dauerstress bei PTBS unter Umständen zu mentalen Krankheiten und zu körperlichen Leiden, wie zum Beispiel Muskelschwund, geschwächtem Immunsystem, arterieller Erkrankungen, Beeinträchtigung von Gewebeheilung und -wachstum, Bluthochdruck, Hyperlipidämie (erhöhte Konzentration bestimmter Lipoproteine im Blut), Hypercholesterinämie (hohe Cholesterinwerte), verringerter Insulinsensitivität und dem Risiko von Diabetes sowie Impotenz. Außerdem findet bei PTBS in der Regel eine Persönlichkeitsveränderung sowie Emotionslosigkeit statt.
Die unmittelbare Reaktion nach einem traumatischen Event ist in der Regel von vegetativer Anzeichen wie panischer Angst oder denen eines Nervenzusammenbruchs gekennzeichnet. Die Symptome der akuten Belastung erscheinen im Allgemeinen innerhalb von Minuten nach dem belastenden Ereignis und verschwinden innerhalb von zwei oder drei Tagen, oft innerhalb von Stunden und sind folgende:
Erröten, schneller Pulsschlag, Stimmbandlähmung, Hyperventilieren, Schwindel, Weinen und Schreien, schneller Atem und Herzschlag, Schwitzen und Gefühle der Ohnmacht
Betroffene einer ABR haben in der Regel nach den Symptomen panischer Angst abwechselnde Beschwerden bzw. Gefühlszustände, die sich stündlich drastisch verändern können. Folgende akute Belastungsstörung-Symptome treten auf:
Körperliche Beschwerden
Übelkeit, Verspannungen im Bereich des Nackens und Rückens, Kopfdruck oder individuelle Auswirkungen des Traumas bei körperlichem Schaden (je nach Art der Belastung).
Bei guter Mitarbeit und Versorgung der Betroffenen stehen die Prognosen günstig, dass die akute Belastungsreaktion innerhalb von vier Wochen abklingt.
Bei der ABR werden in der Regel mentale Erste-Hilfe-Maßnahmen und psychologische Frühinterventionen im Rahmen einer kurzfristigen Krisenintervention und Traumatherapie angewandt.
Mentale Erste-Hilfe-Maßnahmen
Gesprächstherapie: Die psychische Erste-Hilfe-Maßnahme findet direkt am Ort des traumatischen Geschehens statt. Der Behandler oder Notfallpsychologe bietet Unterstützung an. Er betreibt Aufklärung bezüglich des traumatischen Ereignisses und vermittelt Sicherheit, indem er auf den Betroffenen eingeht und immer wieder das Gespräch aufnimmt, wenn der Betroffene abgleitet. Er bietet sich als Ansprechpartner für die nächste Zeit an und erklärt dem Betroffenen, welche Gefühle und Denkweisen nach einer solchen Belastung normal sind, damit dieser erkennt, dass jeder Mensch in solch einer Situation diese Art von Emotionen haben kann. Der Behandler ermuntert den Betroffenen dabei, alle Gefühle zuzulassen und sie nicht mit sich selbst auszumachen.
Medikamente: Bei starken Erregungszuständen kann der Arzt zur Beruhigung für eine kurze Zeit Psychopharmaka (z.B. Stimmungsstabilisatoren wie Lithium, Beruhigungsmittel und Antidepressiva) verabreicht werden.
Psychologische Frühinterventionen
Damit sich der Schock und das Erlebte nicht im System des Menschen verankern, ist es wichtig, dass er anderen Menschen seine Gedanken, Gefühle und Erlebnisse mitteilt. Die psychologischen Maßnahmen zur psychologischen Frühintervention zielen auf die Reduzierung der Angstsymptome ab und haben zum Ziel, dass der Patient die Geschehnisse frühzeitig verarbeitet und somit die Entwicklung von PTBS vermeidet. Die Frühintervention orientiert sich an den geeigneten Therapien für PTBS. Neben einer ausführlichen Psychoedukation kommt die kognitive Verhaltenstherapie im Rahmen der Traumatherapie zum Einsatz.
Im Anschluss an die akute Belastungsstörung-Therapie-Maßnahmen kann je nach Schwere des Traumas weitere psychologische Hilfe notwendig sein, um der Entwicklung einer PSTD entgegenzuwirken.
Akzeptanz der Situation
Es ist wichtig für die Betroffenen, dass sie akzeptieren, was geschehen ist und, dass ihre temporären Gefühle der Angst, Anspannung, Scham, innerer Unruhe und Schlafunfähigkeit normal sind.
Aktive Reduzierung der Angstsymptome
Um die körperlichen und geistigen Spannungszustände abzubauen, können Betroffene selbst folgende Maßnahmen einleiten:
Alkohol und Drogen meiden
Auf Alkohol- oder Drogenkonsum sollte weitgehend verzichtet werden. Obwohl diese Substanzen beim anfänglichen Genuss Erleichterung verschaffen können, so laugen sie den Organismus nach kurzer Zeit aus und die psychischen Auswirkungen des Traumas kommen zum Vorschein bzw. verschlimmern sich. Genau diese Maßnahmen können direkt zu einem weiteren traumatischen Ereignis führen.
Gesunder Lebensstil
Körper und Geist brauchen Erholung. Daher sollte auf ausreichenden und geregelten Schlaf geachtet werden. Eine gesunde Ernährung mit Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und generell vielen Nährstoffen ist zur Regeneration wichtig.
In der Regel Arzt stellt der Arzt der betroffenen Person bei einer akuten Belastungsreaktion eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für den erforderlichen Zeitraum aus.
Dies hängt vom individuellen Fall ab. Die Dauer wird vom Arzt bestimmt. Man geht davon aus, dass die schweren Symptome des akuten Belastungssyndroms bei vielen Menschen innerhalb von 2 Tagen verschwinden. Nach maximal 4 Wochen sollte die akute Belastungsstörung jedoch abgeklungen sein. Wenn dies nicht der Fall ist, dann könnte eine PTBS die Folge sein. Diese kann mehrere Monate andauern oder sich chronifizieren und im schlimmsten Fall ein Leben lang anhalten.
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